Wirtschaft

Vor-Corona-Niveau noch verfehlt Gastgewerbe verzeichnet deutliches Umsatzplus

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Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegele das langfristig deutlich gestiegene Preisniveau im Gastgewerbe wider, so das Statistische Bundesamt.

Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegele das langfristig deutlich gestiegene Preisniveau im Gastgewerbe wider, so das Statistische Bundesamt.

(Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE)

Inflation und mangelnde Konsumlaune setzen dem deutschen Gastgewerbe weiter zu. Noch immer liegt der Branchenumsatz unter dem Vor-Corona-Niveau. Im Jahresvergleich sieht die Bilanz hingegen besser aus: Das Umsatzplus von 5,8 Prozent geht dabei insbesondere auf das Hotelgewerbe zurück.

Das Gastgewerbe in Deutschland hat im ersten Halbjahr deutlich mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Von Januar bis Juni hatten die Betriebe binnen Jahresfrist 15,8 Prozent mehr in der Kasse, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bereinigt um die steigenden Preise gab es ein Umsatzplus von 5,8 Prozent.

Der Umsatzzuwachs ging dabei besonders von Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen aus - hier stieg der reale Umsatz um 17,6 Prozent, nominal sogar um 27,3 Prozent. Restaurants, Gaststätten und Co. verbuchten real ein Umsatzplus von 1,2 Prozent, nominal waren es 11,6 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022.

Vor-Corona-Niveau real noch verfehlt

Die hohe Inflation und die mangelnde Konsumlaune der Deutschen belasten Hotels und Restaurants jedoch nach wie vor. Der Umsatz im Gastgewerbe lag im ersten Halbjahr preisbereinigt (real) noch um 10,4 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Im Vergleich hierzu stiegen die nominalen Erlöse um 9,6 Prozent zum ersten Halbjahr 2019. In der Gastronomie allein gab es ein reales Minus von 12,0 Prozent, nominal hingegen ein kräftiges Plus von 10,1 Prozent.

"Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt das langfristig deutlich gestiegene Preisniveau im Gastgewerbe wider, zu dem unter anderem die steigenden Preise für Lebensmittel, Personal und Energie beigetragen haben dürften", erläuterte die Behörde.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) fordert dauerhaft den reduzierten Mehrwertsteuersatz für Speisen in der Gastronomie. "Die sieben Prozent Mehrwertsteuer müssen bleiben", hat Dehoga-Präsident Guido Zöllick wiederholt betont. Viele Verbraucher schnallen wegen der Kaufkraftverluste infolge der hohen Inflation den Gürtel enger. Aktuell liegt die Teuerungsrate in Deutschland bei 6,2 Prozent. Ökonomen gehen davon aus, dass sie bis Jahresende Richtung drei Prozent sinkt.

Quelle: ntv.de, lno/rts/dpa

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