Vor allem dank Werbeerlösen Google-Mutter Alphabet wächst kräftig
24.07.2024, 01:55 Uhr Artikel anhören
Die Entwicklung von Googles Werbegeschäft wird sehr genau beobachtet, weil KI-Rivalen die Nutzung der Suchmaschine beeinträchtigen könnten.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Die Google-Mutter Alphabet präsentiert sich Anlegern in bester Verfassung: Die Cloud-Sparte boomt und das Brot-und-Butter-Geschäft des Konzerns - der Anzeigenverkauf - läuft weiter bestens.
Dank brummender Cloud-Geschäfte und robuster Werbeeinnahmen ist Alphabet erneut stark gewachsen. Der Konzernumsatz sei im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 84,74 Milliarden Dollar gestiegen, teilte die Google-Mutter nach US-Börsenschluss mit. Dies war das vierte Quartal in Folge mit zweistelligen prozentualen Wachstumsraten. Analysten hatten mit Erlösen von 84,2 Milliarden Dollar gerechnet.
Etwa zwei Drittel seines Geldes macht der US-Konzern mit Internet-Anzeigen. Diese Einnahmen stiegen im Berichtszeitraum um elf Prozent auf 64,6 Milliarden Dollar. Die Cloud-Umsätze wuchsen überraschend deutlich um knapp 29 Prozent auf 10,35 Milliarden Dollar. Im vorangegangenen Quartal war die Cloud-Sparte ebenfalls überdurchschnittlich gewachsen, kam aber nicht ganz an die Werte des Konkurrenten Microsoft Azure heran. Dessen Quartalsergebnisse stehen in der kommenden Woche auf dem Terminplan.
Sämtliche Cloud-Anbieter profitieren vom anhaltenden Boom Künstlicher Intelligenz (KI), da diese Programme viel Rechenpower benötigen. Die Alphabet-Tochter Google liefert sich zudem mit dem Microsoft-Partner OpenAI ein Wettrennen um die technologische Führung bei KI. Google hatte bei der hauseigenen Entwicklerkonferenz im Mai eine neue Version von "Gemini" vorgestellt, die mit ChatGPT von OpenAI konkurriert.
Bei der Vorstellung der Zahlen zum ersten Quartal hatte Alphabet eine annähernde Verdoppelung der Investitionen auf zwölf Milliarden Dollar angekündigt und damit einige Anleger verunsichert. Firmenchef Sundar Pichai hatte damals betont, dass diese Ausgaben durch den KI-Boom und den wachsenden Bedarf an Server-Kapazitäten gerechtfertigt seien.
Übernahme von Wiz geplatzt
Unabhängig davon steht die größte Übernahme der Alphabet-Firmengeschichte vor dem Aus. Die israelische Softwarefirma Wiz habe eine 23 Milliarden Dollar schwere Übernahmeofferte abgelehnt und die Verhandlungen darüber beendet, hieß es in einem internen Schreiben des Wiz-Chefs Assaf Rappaport, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte.
Wiz wollte sich zu diesem Thema nicht äußern, während die Alphabet-Tochter Google für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen war. Keines der beiden Unternehmen hatte zuvor die Übernahmegespräche offiziell bestätigt. In dem aktuellen Wiz-Rundschreiben wurden keine Namen genannt. Der Spezialist für Cybersicherheit will sich nach eigenen Angaben wieder auf seinen ursprünglich angepeilten Börsengang konzentrieren.
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Quelle: ntv.de, ino/rts