Wirtschaft

Attacke vor Hauptversammlung Großanleger schießen scharf gegen Siemens-Energy-Vorstand

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"Kein anderes Unternehmen, das heute noch im DAX ist, bescherte den Anlegern seit 2008 so hohe Tagesverluste wie Siemens Energy im vergangenen Jahr."

"Kein anderes Unternehmen, das heute noch im DAX ist, bescherte den Anlegern seit 2008 so hohe Tagesverluste wie Siemens Energy im vergangenen Jahr."

(Foto: picture alliance / Snowfield Photography)

Windkraft ist weltweit gefragt, dennoch steckt Siemens Energy tief in den roten Zahlen. Kurz vor der Hauptversammlung machen große Fondsgesellschaften den Vorstand für die Misere verantwortlich: Sie sprechen von einem weder "vorausschauenden noch wertschaffenden Management".

Die beiden großen Fondsgesellschaften Deka und Union Investment wollen den Vorstand des Krisenkonzerns Siemens Energy auf der Hauptversammlung kommende Woche nicht entlasten. "Der Ergebniseinbruch und die Unterstützung des Staates zeigen weder ein vorausschauendes noch wertschaffendes Management", sagte Ingo Speich von Deka Investment dem "Handelsblatt". Daher will die Deka dem Vorstand die Entlastung verweigern.

Siemens Energy
Siemens Energy 87,56

Das plant auch Union Investment: "Kein anderes Unternehmen, das heute noch im DAX ist, bescherte den Anlegern seit 2008 so hohe Tagesverluste wie Siemens Energy im vergangenen Jahr", sagte Fondsmanager Arne Rautenberg der Zeitung. Die Glaubwürdigkeit der Kapitalmarktkommunikation habe wegen der Dauerprobleme im Geschäft mit der Windkraft stark gelitten. "Wir sehen für das Drama um (die Tochter) Siemens Gamesa den Vorstand in der Verantwortung und werden diesem daher die Entlastung verweigern."

Problemtochter Gamesa

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In Branchenkreisen werde derzeit aber mit einer Mehrheit für die Entlastung gerechnet, berichtet das "Handelsblatt" weiter. Der Energietechnik-Anbieter Siemens Energy befindet sich tief in den roten Zahlen und machte wegen Problemen im Windkraftgeschäft im zurückliegenden Geschäftsjahr fast 4,6 Milliarden Euro Verlust. Das Unternehmen muss mit staatlichen Garantien gestützt werden. Die Regierung argumentiert, es handle sich um ein für die Transformation relevantes Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Siemens Gamesa gehört zu den größten Windkraftanlagenanbietern weltweit, schreibt aber schon lange hohe Verluste. Siemens Energy übernahm die Tochter nach mehreren Jahren als Mehrheitseigentümer 2022 ganz, um besser durchgreifen zu können. Die europäische Windkraftbranche leidet trotz der wachsenden Nachfrage nach sauberer Energie unter höheren Materialpreisen, anhaltenden Unterbrechungen der Lieferketten und starkem Preisdruck durch die Konkurrenz aus China.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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