Globales Risiken-Barometer Hacker machen Managern die größte Angst
16.01.2024, 02:42 Uhr Artikel anhören
Die IT ist die Achillesferse der Unternehmen weltweit.
(Foto: picture alliance/dpa)
Weltweit haben Unternehmen wachsende Sorge vor Cyberkriminellen. Das Risiken-Barometer der Allianz-Versicherung zeigt für Deutschland allerdings interessante Besonderheiten: Auf Platz drei der Schrecken kommt hierzulande schon die Bürokratie.
Die Gefahr von Hackerangriffen und IT-Ausfällen macht den Unternehmen weltweit nach einer Studie des Versicherungsriesen Allianz im dritten Jahr in Folge die größten Sorgen. 36 Prozent der mehr als 3000 befragten Manager, Versicherungsmakler und Risikoexperten hätten Cyber-Risiken als eines der größten Risiken für ihr Unternehmen genannt, teilte die Allianz in ihrem gerade veröffentlichten jährlichen "Risk Barometer" mit. Ein Jahr zuvor waren es noch 34 Prozent.
Die Zahl der Attacken, bei denen die Daten von Unternehmen verschlüsselt werden, hätten im vergangenen Jahr drastisch zugenommen, sagte Jens Krickhahn, der Cyber-Chef der Allianz. Auch beim zweitgrößten Risiko, der Gefahr von Betriebsunterbrechungen etwa infolge gestörter Lieferketten, spielen Cyberattacken eine große Rolle. 31 (2023: 34) Prozent haben davor Angst, dass dies ihr Unternehmen treffen könnte.
Deutsche Firmen besorgt über neue Vorschriften
Auch in Deutschland hat die Angst vor IT-Risiken in der Umfrage mit 44 Prozent die Furcht vor Betriebsunterbrechungen etwa wegen Feuer, Maschinenausfällen oder Naturkatastrophen (37 Prozent) überholt. Weltweit machen den größten Sprung in der Risiko-Wahrnehmung Naturkatastrophen, die 26 (19) Prozent der Befragten beschäftigen und damit vom sechsten auf den dritten Rang vorrücken. Bei den deutschen Teilnehmern der Umfrage rangieren dagegen die Sorgen vor der Änderung von Gesetzen und Vorschriften (23 Prozent) auf Platz drei. Darunter fallen auch Sanktionen oder Zölle.
Eine besondere Rolle in Deutschland spielt offenbar der drohende Fachkräftemangel. Er wird von 20 Prozent als eines der wichtigsten Geschäftsrisiken genannt, ähnlich wie in Großbritannien, Osteuropa und Australien. Weltweit sind es nur zwölf Prozent. Vor allem IT- und Datenexperten seien schwer zu finden - was wiederum den Kampf gegen Cyber-Risiken erschwert.
"Extreme Wetterereignisse, Ransomware-Attacken oder regionale Konflikte strapazieren die Widerstandskraft von Lieferketten und Geschäftsmodellen auch in diesem Jahr", kommentiert Petros Papanikolaou, der neue Chef der Industrieversicherungs-Sparte Allianz Commercial, die Ergebnisse. An Bedeutung verloren hat für die Unternehmen weltweit laut der Studie die Angst vor makroökonomischen Einflussfaktoren wie Inflation oder steigenden Zinsen. Vor einem Jahr noch von einem Viertel der Befragten genannt und auf Rang drei gereiht, waren es diesmal nur noch 19 Prozent und Platz fünf.
Quelle: ntv.de, mau/rts