Franken-Wette geht nicht auf Hedgefonds macht dicht
18.01.2015, 10:54 Uhr
Überraschende Entscheidung: In Zürich betrachten Passanten die Börsenkurse nach dem Kurswechsel der Notenbank.
(Foto: AP)
Hedgefonds-Manager Dimitrijevic hat sich verzockt. Seine Wette auf einen fallenden Franken stellt sich als ein folgenschwerer Fehler heraus - einer seiner Fonds versenkt mehr als 800 Millionen Dollar.
Ein großer US-Hedgefonds hat Medienberichten zufolge nach der überraschenden Freigabe des Franken-Kurses durch die Schweizer Notenbank nahezu sein gesamtes Kapital verloren und wird deswegen geschlossen. Der Global Fund von Everest Capital habe darauf gesetzt gehabt, dass der Franken an Wert verliere, zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg eine "mit dem Vorgang vertraute Person".
Doch das Gegenteil passierte, nachdem die Notenbank am Donnerstag den seit etwa drei Jahren geltenden Mindestkurs zum Euro abgeschafft hatte. Die Schweizer Währung wertete gegenüber Dollar und Euro kräftig auf.
Der Hedgefonds-Manager Marko Dimitrijevic schließe nun seinen größten Fonds, den Global Fund von Everest Capital, berichtete Bloomberg. Der Fonds habe per Ende 2014 über ein Vermögen von etwa 830 Millionen Dollar verfügt. Everest Capital verwalte aber immer noch sieben andere Fonds mit einem Kapital von insgesamt etwa 2,2 Milliarden Dollar. Ein Everest-Sprecher wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Dimitrijevic war zunächst nicht zu erreichen.
Hohe Verluste
Von seiner Gründung im Jahr 1991 bis Dezember 2014 hat der Global-Fonds dem "Wall Street Journal" zufolge eine durchschnittliche jährliche Rendite von 12,3 Prozent nach Gebühren erzielt.
Auch andere Hedgefonds haben der Zeitung zufolge nach der Entscheidung der Schweizer Nationalbank Verluste eingefahren, etwa Discovery Management, der 14,7 Milliarden Dollar verwaltet, und Comac Capital mit einem verwalteten Vermögen von 1,2 Milliarden Dollar.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ