Wirtschaft

Erstmals über eine Billion Euro Höchstwert bei Finanzvermögen des Staates

2020 lag das öffentliche Staatsvermögen bei über einer Billion Euro.

2020 lag das öffentliche Staatsvermögen bei über einer Billion Euro.

(Foto: imago images/Political-Moments)

Um die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen, nehmen Bund und Länder viele Kredite auf. Davon kann aber bis Ende 2020 nicht alles ausgegeben werden. Deshalb übertrifft das öffentliche Finanzvermögen des Staates erstmals eine große Marke.

Das öffentliche Finanzvermögen von Bund, Ländern, Gemeinden und der Sozialversicherung ist im vergangenen Jahr erstmals über die Grenze von einer Billion Euro gestiegen. Grund für den Höchstwert von 1029,3 Milliarden Euro seien insbesondere nicht abgeflossene Mittel aus Kreditaufnahmen des Bundes in der Corona-Krise, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vorjahresvergleich betrug der Anstieg 5,7 Prozent.

Zum öffentlichen Finanzvermögen zählen unter anderem Bargeld, Einlagen und Wertpapiere. Es wird abgegrenzt vom nicht-öffentlichen Bereich, dazu gehören etwa Kreditinstitute und private Unternehmen. Das Finanzvermögen des Bundes stieg 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 22,8 Prozent auf 400,5 Milliarden Euro, wie das Bundesamt mitteilte.

Der Anstieg sei 2020 insbesondere durch die erhöhte Kreditaufnahme des Bundes für die Maßnahmen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie verursacht worden. Diese Mittel waren bis zum Jahresende teilweise noch nicht wieder ausgegeben worden, sodass sich die Einlagen des Bundes vorübergehend erhöhten. Dies spiegelte sich teilweise auch in einem erhöhten Schuldenstand wider, wie das Statistische Bundesamt weiter erklärte.

Massive Unterschiede zwischen den Bundesländern

Die Länder wiesen im Vergleich zum Vorjahr ein nahezu identisches Finanzvermögen in Höhe von 260,6 Milliarden Euro nach. Dabei zeigten sich den Angaben zufolge große Unterschiede in den einzelnen Ländern: Bremen verzeichnete mit 55,8 Prozent den größten prozentualen Anstieg, den größten Rückgang gab es wegen eines Sondereffektes in Bayern mit minus 27,1 Prozent.

Die Gemeinden und Gemeindeverbände verzeichneten einen Anstieg um 1,8 Prozent auf 214,2 Milliarden Euro, die Sozialversicherung einen Rückgang von 13 Prozent auf 154,0 Milliarden Euro. Letzteres sei maßgeblich auf die Finanzierung des Kurzarbeitergelds im Rahmen der Corona-Pandemie bei der Bundesagentur für Arbeit zurückzuführen, teilte das Bundesamt mit.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen