Wirtschaft

Gewinn bricht ein Hohe Gaspreise lassen BASF bluten

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Das Sparprogramm soll zur Hälfte den Standort Ludwigshafen treffen.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die steigenden Energiekosten schlagen einen tiefe Schneise in die Bilanz von BASF. Der Gewinn bricht im Sommerquartal ein - bei der Vorstellung der Zahlen, kündigt Konzernchef Brudermüller an, das geplante Sparprogramm so schnell wie möglich umzusetzen. Das wird vor allem den Heimatstandort in Ludwigshafen treffen.

Der größte Chemiekonzern der Welt, BASF, will nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal rasch die Kosten drücken. BASF müsse "die Kostenstrukturen so schnell wie möglich und auch dauerhaft anpassen", bekräftigte Konzern-Chef Martin Brudermüller am Morgen. Grund seien die sich verschlechternde Ergebnisentwicklung in Europa und Deutschland und die steigenden Energiepreise. "Wir müssen als Unternehmen jetzt handeln", betonte er.

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BASF hatte das Sparprogramm bereits Mitte Oktober zusammen mit vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Es soll nach seiner Umsetzung Einsparungen von jährlich rund 500 Millionen Euro bringen. Zahlen für einen voraussichtlichen Abbau von Arbeitsplätzen nannte das Management aber noch nicht.

BASF hatten die Gaskrise und die Beteiligung an dem Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea im dritten Quartal hohe Abschreibungen eingebrockt. Der Nachsteuergewinn fiel auf 909 Millionen Euro von 1,25 Milliarden vor Jahresfrist wegen Wertberichtigungen von rund 740 Millionen Euro. Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) von BASF brach um fast 28 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro ein. Der Umsatz zog dagegen auch dank Preissteigerungen um zwölf Prozent auf 21,9 Milliarden Euro an.

Prognose für dieses Jahr hat Bestand

BASF bekräftigte trotz sich verschlechternder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen die Prognose für dieses Jahr, die Brudermüller noch Ende Juli angehoben hatte. Demnach rechnet der Ludwigshafener Konzern weiter mit einem Umsatz von 86 bis 89 Milliarden Euro und einem bereinigten operativen Ergebnis von 6,8 bis 7,2 Milliarden Euro.

Brudermüller will nun entschieden auf die Kostenbremse treten und reagiert damit auch auf anziehende Energiepreise. In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 beliefen sich die Mehrkosten für Erdgas an den europäischen BASF-Standorten dem Konzern zufolge auf rund 2,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Europa und insbesondere Deutschland sollen angesichts der sich verschlechternden Rahmenbedingungen im Fokus des Sparprogramms stehen.

Gespräche mit Betriebsrat angekündigt

Mehr als die Hälfte der Kosteneinsparungen will BASF am Standort Ludwigshafen erzielen, hatte der Konzern bereits angekündigt. Dort beschäftigt das Unternehmen rund 39.000 seiner insgesamt 110.700 Mitarbeiter. Betriebsbedingte Kündigungen sind dort laut der laufenden Standortvereinbarung bis Ende 2025 ausgeschlossen.

BASF hatte Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen angekündigt. "Wir werden den Prozess kritisch begleiten", hatte Betriebsratschef Sinischa Horvat angekündigt: "Wenn Stellen wegfallen, muss auch die entsprechende Arbeit wegfallen. Diese darf nicht auf noch mehr Schultern verteilt werden."

Beim jüngsten Sparprogramm, das bis Ende 2021 lief, hatte BASF weltweit mehr als 6000 Stellen gestrichen. Doch der aktuelle Umbau soll nicht das letzte Sparprogramm bei BASF bleiben. Der Vorstand arbeitet zudem an Maßnahmen zur mittel- und langfristigen strukturellen Anpassung des Produktionsverbunds in Europa, die im ersten Quartal des kommenden Jahres bekanntgegeben werden sollen.

Quelle: ntv.de, vpe/rts

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