Wirtschaft

Microsoft und Navan enttäuschen Hohe KI-Ausgaben belasten Kurse der Wall Street

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Börsianer blicken mit Sorge auf das Börsendebüt des Reisesoftware-Unternehmens Navan.

Börsianer blicken mit Sorge auf das Börsendebüt des Reisesoftware-Unternehmens Navan.

(Foto: picture alliance / newscom)

Meta, Microsoft und Alphabet investieren massiv in KI-Technik, was die Quartalszahlen belastet. Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 verlieren. Auch von einem Börsendebüt gibt es keine gutenachrichten.

Die hohen Investitionen der großen US-Technologiekonzerne in KI haben am Donnerstag die Wall Street belastet. Der Dow Jones verlor 0,2 Prozent auf 47.522 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 1,6 Prozent auf 23.581 Zähler nach und der breit gefasste S&P 500 büßte ein Prozent auf 6822 Stellen ein.

Microsoft
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Meta, Microsoft und Alphabet hatten am Vortag nach Börsenschluss ihre Quartalszahlen vorgelegt und dabei weiter hohe Investitionen in die KI-Infrastruktur angekündigt. "Die Ergebnisse der Technologiekonzerne haben die hohen Erwartungen nicht erfüllt", sagte Lindsey Bell, Chefstrategin bei 248 Ventures zu den Ergebnissen. Zudem habe keiner der drei Konzerne erklären können, "wann sich die Investitionen in Künstliche Intelligenz auszahlen werden".

Microsoft schwächelt trotz Quartalsgewinn

Am stärksten unter Druck von den drei Unternehmen geriet Meta mit einem Minus von 11,3 Prozent. Eine 16 Milliarden Dollar schwere Abschreibung brockte der Facebook-Mutter im vergangenen Quartal einen Gewinneinbruch ein. Zugleich kündigte der Konzern eine weitere deutliche Ausweitung der Investitionen an.

Meta
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Die Papiere von Microsoft verloren 2,9 Prozent - trotz eines überraschend hohen Quartalsgewinns. Der Softwarekonzern kündigte ebenfalls Investitionen in den Ausbau der KI-Infrastruktur an, deren Umfang Experten als "besorgniserregend" einstuften.

Um 2,5 Prozent nach oben ging es hingegen für Alphabet. Robuste Werbeeinnahmen und eine starke Cloud-Sparte bescherten der Google-Mutter ebenfalls ein Quartalsergebnis über den Markterwartungen.

Börsendebüt von Navan enttäuscht

Der erste Kurs des Reisesoftware-Unternehmens Navan wurde rund 3,5 Stunden nach Eröffnung der US-Börsen mit 22 Dollar und damit zwölf Prozent unter dem Ausgabepreis von 25 Dollar festgelegt. Danach rutschte die Aktie weiter ab und schloss 20 Prozent unter dem Ausgabepreis.

Unter Druck gerieten auch die Titel der Burrito-Kette Chipotle, der Online-Handelsplattform Ebay sowie des Krankenversicherers Cigna, die nach negativ aufgenommenen Geschäftsergebnissen um 15,8 bis 18 Prozent einbrachen.

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Gefragt waren hingegen die Papiere der Pharmakonzerne Bristol Myers Squibb und Eli Lilly, die nach Zahlen um 7,1 und 3,8 Prozent zulegten. Bristol Myers profitierte von einer starken Nachfrage nach dem Krebsmedikament Opdivo und dem Blutverdünner Eliquis, während Lilly weiterhin mit starken Absätzen seiner Abnehm- und Diabetesmittel punkten konnte.

Mit Wachsamkeit beobachteten die Investoren auch die Annäherung im Handelsstreit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Beide sprachen von einer Einigung, etwa über die Senkung von Zöllen und die Ausfuhr Seltener Erden. Börsianer begrüßten die Entspannungssignale, blieben aber skeptisch. "Oft soll eine so zur Schau gestellte Harmonie auf diplomatischer Bühne von den noch offenen Fragen und Problemen ablenken", sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets.

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Quelle: ntv.de, bho/rts

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