Wirtschaft

Vorsichtiger Optimismus IWF korrigiert Wachstumsprognose

Wie sich der Brexit auf die deutsche Wirtschaft auswirken wird, ist völlig unklar.

Wie sich der Brexit auf die deutsche Wirtschaft auswirken wird, ist völlig unklar.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Wirtschaft wird nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds in diesem Jahr stärker wachsen als bisher angenommen. Für 2016 rechnen die Ökonomen mit einem Plus von 1,7 Prozent. Doch ein entscheidender Faktor bleibt ausgeklammert.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft erneut korrigiert - unabhängig vom "Brexit"-Votum. Für das laufende Jahr ist der Fonds etwas optimistischer und rechnet nun mit einem Plus von 1,7 Prozent, wie aus dem Abschlusspapier der jährlichen Beratungen zwischen Bundesregierung, Bundesbank und IWF hervorgeht. Für das Jahr 2017 dagegen senkte der IWF die Konjunkturprognose leicht nach unten auf nunmehr 1,5 Prozent.

Allerdings dürften diese Zahlen nicht lange Bestand haben. Denn die Folgen des "Brexit"-Votums der Briten für einen EU-Austritt sind in dem aktuellen IWF-Ausblick noch nicht berücksichtigt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Referendums seien in der Prognose noch nicht eingearbeitet, betonen die IWF-Experten. Sie verweisen aber auf Abwärtsrisiken - angesichts der unsicheren Weltwirtschaft, alternden Gesellschaft und geringer Fortschritte bei Strukturreformen.

Erst im April hatte der IWF seine Januar-Prognose korrigiert und war davon ausgegangen, dass die deutsche Wirtschaft 2016 um 1,5 und 2017 um 1,6 Prozent zulegt. Nach den bereits im Mai bekanntgewordenen Empfehlungen fordert der IWF von Deutschland Reformen und mehr Investitionen in die Infrastruktur. Schnellere Fortschritte bei Strukturreformen seien wichtig, um das mittelfristige Wachstum in einer rasch alternden Gesellschaft zu erhöhen.

Zudem gebe es finanzielle Spielräume innerhalb der Haushalts- und Schuldenregeln, um zusätzliche Investitionen zu tätigen. Erneut verweist der IWF auf die angespannte Lage der Lebensversicherer in Folge der Niedrigzinsen.

Quelle: ntv.de, jug/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen