Nvidia bekommt Konkurrenz Intel und Google greifen KI-Platzhirsch an
09.04.2024, 20:36 Uhr Artikel anhören
Der US-Konzern Nvidia kontrollierte im vergangenen Jahr etwa 83 Prozent des entsprechenden Marktes.
(Foto: IMAGO/Bihlmayerfotografie)
Bisher dominiert Nvidia den KI-Markt. Doch das soll sich ändern: Intel präsentiert einen neuen Chip, mit dem KI-Systeme 50 Prozent schneller trainiert werden können. Auch Google will die Vormachtstellung des Marktführers brechen. Die Aktienkurse reagieren prompt.
Intel und Google haben neue Chips für die Künstliche Intelligenz (KI) vorgestellt, mit denen sie Platzhirsch Nvidia auf dem schnell wachsenden Markt angreifen wollen. Mit dem Gaudi 3 sollen laut Intels Angaben unter anderem einige KI-Systeme 50 Prozent schneller trainiert werden können als mit dem H100-Prozessor von Nvidia. "Unsere Kunden wünschen sich zuallererst eine größere Auswahl in der Branche", sagte die zuständige Intel-Vize-Präsidentin Jeni Barovian Panhorst.
Googles neue Chip-Variante TPU v5p soll wiederum doppelt so schnell arbeiten wie das Vorgängermodell. Kunden erhalten Zugang zu ihr über Googles Cloud-Dienste. Die Intel-Aktie legte nach der Ankündigung auf der Konzernmesse Vision im Verlauf etwa ein Prozent zu, die Google-Mutter Alphabet etwas weniger. Nvidia-Aktien fielen dagegen um etwa drei Prozent.
Der US-Konzern kontrollierte im vergangenen Jahr etwa 83 Prozent des entsprechenden Marktes für Datenzentren, während die TPUs von Google einen großen Teil des Restes ausmachten. Auch bei der zugehörigen Software versucht inzwischen eine Allianz, die Vormacht von Nvidia zu brechen.
Doch der Marktführer steht nicht still: Mitte März stellte er die Blackwell-Reihe mit dem B200-Chip vor, der den H100-Chip ablösen soll. Nvidia sieht in dem System nicht weniger als den "Antrieb einer neuen industriellen Revolution" durch KI. Denn: Dieser Super-Chip ist laut Unternehmensangaben viermal so schnell wie sein Vorgänger, der Prozessor noch leistungsfähiger. Gleichzeitig ist das System energieeffizienter. "Unser Ziel ist, die Kosten und den Energieverbrauch kontinuierlich zu senken", erklärte Konzernchef Jensen Huang.
Ende des Jahres soll der B200 an die "führenden KI-Unternehmen der Welt" ausgeliefert werden. Nvidias neuer Chip ist nach dem amerikanischen Mathematiker David Blackwell benannt. Ein Preis wurde zunächst nicht genannt. Das Vorgängermodell kostet in der Regel mehr als 20.000 US-Dollar das Stück. Branchenkenner gehen davon aus, dass der B200 deutlich teurer werden könnte. Laut dem US-Fachportal Tom's Hardware ist sogar ein Preis von 100.000 Dollar denkbar.
Quelle: ntv.de, jki/rts