Wirtschaft

Spekulation um Bieterwettkampf KTM-Boss bietet für deutschen Autozulieferer

Auf ein Rennen zwischen dem KTM-Boss und weiteren Bietern um SHW hoffen die Anleger an der Börse.

Auf ein Rennen zwischen dem KTM-Boss und weiteren Bietern um SHW hoffen die Anleger an der Börse.

(Foto: imago/Pacific Press Agency)

Der Chef und Miteigner des österreichischen Motorrad-Herstellers KTM will den Autozulieferer SHW kaufen. Der Kurs des deutschen Mittelständlers schießt über die gebotenen 35 Euro hinaus - die Anleger hoffen auf weitere Interessenten und einen höheren Preis.

Der deutsche Autozulieferer SHW steht vor der Übernahme. Der Chef und Miteigner des österreichischen Motorradherstellers KTM Industries, Stefan Pierer, hat ein Übernahmeangebot für die SHW AG vorgelegt. Pierer bietet über seine Pierer Industrie AG 35 Euro je SHW-Aktie - das ist ein Aufschlag von rund 7 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch.

SHW-Aktien steigen am Morgen deutlich über Pierers Angebot hinaus. Kurz nach 9.30 Uhr steigt der Kurs um 9,2 Prozent auf 35,78 Euro. "Das erscheint wenig", sagt ein Marktteilnehmer zu dem Gebot von 35 Euro. Wie bei Pfeiffer Vacuum könnten Anteilseigner das Angebot als uninteressant einstufen. Außerdem sei ein Bieterwettkampf nicht ausgeschlossen. Auch einem chinesischen Unternehmen sei bereits Interesse nachgesagt worden.

SHW beliefert viele große Unternehmen der Autobranche mit Produkten zur Reduktion des Kraftstoffverbauchs. Bis Ende 2015 war das Unternehmen mit seinen etwa 1.300 Mitarbeitern auch im Sdax notiert. SHW wurde, wie andere Zulieferer auch, vergangenes Jahr vom Abgasskandal bei Volkswagen getroffen. Der Umsatz brach um 13 Prozent auf 406 Millionen Euro ein. Bei SHW war zunächst niemand zu erreichen.

Niedrige Mindestannahmeschwelle

Die Mindestannahmeschwelle bei der Offerte für SHW liegt bei lediglich 30 Prozent. Pierer hält bisher lediglich 0,02 Prozent an SHW über seine Tochter Pierer Industrie. Die QCP Swiss AG, an der die von Pierer kontrollierte Pierer Swiss AG 75 Prozent hält, ist mit 18,9 Prozent an SHW beteiligt. Beide Unternehmen haben eine Stimmbindungsvereinbarung geschlossen. Allerdings werden die knapp 19 Prozent bei der Offerte für SHW nicht angerechnet, so Pierer. Ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag werde bei SHW nicht geplant.

KTM ist vor allem bekannt für seine Motorräder. Das Unternehmen mit seinen mehr als 5000 Mitarbeitern erzielte vergangenes Jahr einen Umsatz von gut 1,3 Milliarden Euro. Über die Pankl Racing Systems AG ist KTM auch als Rennsportzulieferer aktiv. Die Österreicher bieten über die WP Gruppe auch Federungskomponenten für Motorräder, Kunde ist unter anderem auch BMW.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ/rts

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