Wirtschaft

Sanierungsquote bundesweit klein Keine deutsche Stadt ist so energieeffizient wie Chemnitz

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Neue Fenster und Gebäudedämmung sorgen in ostdeutschen Großstädten für eine gute Energieeffizienz.

Neue Fenster und Gebäudedämmung sorgen in ostdeutschen Großstädten für eine gute Energieeffizienz.

(Foto: picture alliance / Jochen Tack)

Seit vier Jahren wird die energieeffizienteste Stadt Deutschlands gekürt. Wie in den beiden Vorjahren befindet sich diese auch 2024 in Ostdeutschland. Chemnitz hat die Nase vorn. Gerade in Ostdeutschland zeigen die Sanierungen Wirkung. Bundesweit sieht es dabei jedoch mau aus.

Chemnitz ist einer Auswertung zufolge die derzeit energieeffizienteste Stadt in Deutschland. Wie der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) als Initiator der Auszeichnung mitteilte, setzte sich die sächsische Großstadt im Vergleich der 50 besten Städte durch. Demnach landeten die sächsische Landeshauptstadt Dresden auf Platz zwei und Landsberg am Lech in Bayern auf dem dritten Rang. Die Top-10 werden durch Freiburg im Breisgau, Wolfsburg, München, Frankfurt am Main, Ingolstadt, Mannheim und Regensburg komplettiert.

Grundlage der Rangliste sind den Angaben zufolge 290.000 Datensätze der Immobilienplattform Immobilienscout24 aus dem Zeitraum August 2023 bis August 2024. Seit Mai 2014 muss für jede Immobilie bei Neuvermietung oder Verkauf ein Energieausweis angefertigt werden - er enthält neben unterschiedlichen Angaben zum Haus den Energiekennwert. Dieser Wert sagt aus, ob ein Haus oder eine Wohnung effizient beheizt wird. In Chemnitz, Dresden und Landsberg am Lech waren diese Werte im Schnitt besonders gut. 2023 hatte Leipzig auf Platz eins gelegen, davor Potsdam und bei der Erstausgabe der Auszeichnung 2021 Offenbach am Main.

"Die lange zurückliegende Sanierungswelle im Osten Deutschlands nach der Wiedervereinigung legt offen, dass im Rest von Deutschlands Gebäudebestand ein erheblicher Nachholbedarf bei der Energieeffizienz besteht", erklärte BuVEG-Geschäftsführer, Jan Peter Hinrichs. Nach Angaben seines Verbands sind Gebäude in den unteren Energieeffizienzklassen G und H für die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs des Gebäudesektors verantwortlich. "30 Prozent aller Wohngebäude befinden sich in einem energetisch unzureichenden Zustand und verbrauchen fast 50 Prozent der Energie. Die Sanierungsquote liegt derzeit auf einem dürftigen Niveau von 0,69 Prozent", so Hinrichs.

Chemnitz' Oberbürgermeister Sven Schulze freute sich über die Auszeichnung. "Wir hoffen, dass die ambitionierten Energiestandards der öffentlichen Gebäude bei Neubau und Sanierung in Chemnitz als Vorbild für die gesamte Stadt dienen konnten", erklärte er. Schirmherr des Rankings ist Staatssekretär Philipp Nimmermann aus dem Bundeswirtschaftsministerium.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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