Hunderte müssen gehenLada steckt in einer tiefen Krise

Die traditionelle russische Automarke Lada leidet unter einer akuten Absatzschwäche auf dem Heimatmarkt. Der Konzern Avtovaz reagiert mit dem Rotstift. Am Standort Togliatti müssen viele Mitarbeiter gehen. Sie sollen andere Jobs bekommen.
Der krisengeschüttelte russische Autobauer Lada will 740 Mitarbeiter entlassen. Das entspreche weniger als zwei Prozent der Belegschaft, teilte der Konzern Avtovaz in der Wolgastadt Togliatti mit. Zugleich schaltete der Hersteller wieder von einer Vier- auf eine Fünftagewoche um.
In den vergangenen Jahren hatte der russische Marktführer Tausende Mitarbeiter entlassen, um Kosten zu senken. Aber erst im Januar hatte Konzernchef Nicolas Maure gesagt: "Dieses Jahr sind keine harten Maßnahmen geplant."
Den nun betroffenen Arbeitern sollen offene Stellen in anderen Projekten von Avtovaz angeboten werden, wie der Konzern mitteilte. Maure hatte gesagt, dass Hunderte Avtovaz-Mitarbeiter in einem geplanten Call-Center einer russischen Bank Arbeit finden könnten.
Deutlich weniger Absatz in Russland
Die Traditionsmarke Lada steckt in einer tiefen Krise. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 44,8 Milliarden Rubel (rund 710 Millionen Euro) Verlust gemacht, 2015 lag das Minus bei 73,9 Milliarden Rubel. Bis 2018 will Maure aus der Verlustzone herauskommen.
Lada leidet auch unter der Autokrise im größten Flächenstaat der Welt. Seit 2012 kaufen die Russen angesichts der Wirtschaftskrise in dem Land immer weniger Fahrzeuge, der Absatz hat sich auf insgesamt rund 1,4 Millionen Neuwagen halbiert.