Wirtschaft

Vor der Zerschlagung Lage bei Kaiser's Tengelmann ist dramatisch

Über Kaiser's Tengelmann thront der Pleitegeier.

Über Kaiser's Tengelmann thront der Pleitegeier.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Fusion mit Edeka liegt auf Eis. Kaiser's Tengelmann wird in diesem Jahr 90 Millionen Euro Verlust machen, rechnet die Geschäftsführung vor. Eine ordnungsgemäße Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes kann nicht mehr garantiert werden.

Die Schließungspläne bei der kriselnden Supermarktkette Kaiser's Tengelmann sollen kurz vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung am kommenden Freitag immer konkreter werden. Nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" ist die Lage "dramatisch".

Demnach macht Kaiser's Tengelmann im Geschäftsjahr 2015/16 (läuft bis Oktober) einen Verlust von 90 Millionen Euro, der Umsatz ging um 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Zuletzt sogar mit "stark zunehmender Tendenz", zitiert die Zeitung aus einem ihr vorliegenden Brief von Geschäftsführer Raimund Luig an den Inhaber Karl-Erivan Haub.

Am Freitag stellt Haub dem Aufsichtsrat seinen Plan vor, die Supermarktkette zu zerschlagen. Nach dem geplatzten Verkauf an Edeka könne Geschäftsführer Luig "aus heutiger Sicht eine ordnungsgemäße Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes nicht mehr garantieren", heißt es weiter.

Besonders hart würden Schließungen Nordrhein-Westfalen treffen. 80 Supermärkte stehen demnach vor dem Aus beziehungsweise wurden bereits geschlossen. Rund 4000 Mitarbeiter sind in NRW beschäftigt, etwa 3000 werden laut den Plänen ihre Arbeitsplätze verlieren. Die "BamS" beruft sich auf vorliegende interne Dokumente, die zeigen, welche Filialen betroffen sind.

Demnach sind 34 Geschäfte sind nicht mehr zu retten, 16 davon wurden bereits im Laufe dieses Jahres geschlossen. Düsseldorf, Köln und Mönchengladbach sind besonders stark betroffen. Auf einer weiteren Liste stehen 46 Filialen, die Edeka übernehmen und unter seiner Discounter-Marke Netto weiterführen wollte. Doch nach dem gescheiterten Verkauf an Edeka sollen die Geschäfte in den nächsten Monaten geschlossen werden. Auch in Berlin und Bayern wird es wohl zu Schließungen und Kündigungen kommen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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