Wirtschaft

Corona-Bonus für die Mitarbeiter Lockdown-Shopper fluten Kassen der Post

7,6 Millionen Pakete lieferte die Post im Frühjahr im Schnitt täglich aus.

7,6 Millionen Pakete lieferte die Post im Frühjahr im Schnitt täglich aus.

(Foto: picture alliance / Winfried Rothermel)

Die Corona-Pandemie hat dem Onlinehandel einen weiteren entscheidenden Schub verpasst. Die Verbraucher saßen daheim und shoppten im Internet - die Post liefert. Der Konzern ist überzeugt, dass das Wachstum anhält.

Der nicht abreißende Boom im Paket- und Expressgeschäft füllt der Deutschen Post weiter die Kassen. Im Frühjahr verdoppelte sich der Konzerngewinn binnen Jahresfrist auf 1,3 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Operativ erlösten die Bonner mit rund zwei Milliarden Euro ebenfalls gut das Doppelte. Die Einnahmen legten um mehr als ein Fünftel auf 19,5 Milliarden Euro zu.

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DHL Group 39,00

Alle Segmente trugen im Quartal zum Umsatzwachstum bei. Der höchste Beitrag kam weiterhin vom Segment DHL Express: 5,952 Milliarden Euro, ein Plus von knapp einem Drittel. Damit verzeichnete das Segment mit zeitkritischen - und teureren - Paketen und Dokumenten auch den höchsten Umsatzanstieg im Quartal.

Der Dax-Konzern hatte bereits Anfang Juli vorläufige Zahlen für die Zeit von April bis Juni vorgelegt und seine Prognose für 2021 und seine Mittelfrist-Ziele in die Höhe geschraubt. Für das laufende Jahr erwartet die Post ein operatives Ergebnis (Ebit) von mindestens sieben Milliarden Euro. Zuvor hatte das Management 6,7 Milliarden Euro auf dem Zettel.

Der Lockdown in der Corona-Krise hatte dem Online-Handel von Amazon bis Zalando einen entscheidenden Schub gegeben. Immer mehr Verbraucher ordern ihre Waren im Internet, die Logistik-Konzerne liefern diese aus. Der E-Commerce-Boom sei voraussichtlich von Dauer, hatte Konzernchef Frank Appel jüngst erklärt. Konkurrent UPS hatte dagegen bei der Vorlage der Quartalszahlen Zweifel geäußert, ob der Trend anhalten werde. Die Verbraucher könnten mit einem Abflauen der Pandemie wieder verstärkt in traditionellen Läden und weniger im Internet kaufen.

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Die Post ist indes optimistisch: "Langfristig erwarten wir eine Fortsetzung des strukturellen Wachstums im E-Commerce", sagte Finanzchefin Melanie Kreis. Allein in Deutschland habe die Post jeden Tag durchschnittlich 7,6 Millionen Pakete befördert - rund ein Neuntel mehr als zu Beginn des pandemiebedingten E-Commerce-Booms in zweiten Quartal 2020. "Zuversichtlich stimmt uns, dass die Bereitschaft zum Online-Shopping auf hohem Niveau weiter zunimmt", betonte Kreis.

Die Mitarbeiter sollen erneut einen Corona-Bonus in Höhe von 300 Euro für ihren Einsatz bekommen, ebenso wie 2020. Insgesamt kostet der Bonus den Konzern 200 Millionen Euro, die im dritten Quartal verbucht und im vierten Quartal ausgezahlt werden.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/DJ

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