Rund sechs Prozent Lohnlücke zwischen Geschlechtern wird nicht kleiner
18.01.2024, 10:10 Uhr Artikel anhören
Frauen verdienen auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie weniger.
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Der bereinigte Pay Gap zwischen den Geschlechtern bleibt bei sechs Prozent. Auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie erhalten Frauen pro Stunde weniger Lohn als Männer.
Die bereinigte Lohnlücke zwischen den Geschlechtern beträgt in Deutschland rund sechs Prozent. Das berichtete das Statistische Bundesamt. Bei dem bereinigten Gender-Pay-Gap werden höhere Teilzeitquoten bei Frauen und auch geringere Gehälter in frauentypischen Berufen berücksichtigt.
Auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie verdienen also Frauen sechs Prozent Brutto-Stundenlohn weniger als Männer. Die Behörde vermutet, dass hier Erwerbsunterbrechungen etwa bei Schwangerschaften, zur Kindererziehung oder zur Pflege von Angehörigen eine Rolle spielen, die aber nicht näher erfasst seien.
Die unbereinigte Lohnlücke zwischen Frauen und Männern verringerte sich am deutschen Arbeitsmarkt auch im vergangenen Jahr nicht. Pro Stunde haben die Frauen in Deutschland mit durchschnittlich 20,84 Euro rund 18 Prozent weniger verdient als die Männer. Dieser unbereinigte Gender Pay Gap hatte auch im Jahr zuvor 18 Prozent betragen. Über die Jahre hat sich der geschlechterspezifische Verdienstunterschied etwas verringert, im Jahr 2006 betrug er noch 23 Prozent.
Der unbereinigte Gender-Pay-Gap vergleicht die Bruttoeinkommen von allen Frauen mit denen von allen Männern in Deutschland - egal ob sie unterschiedliche Berufe ausüben und wie lange sie arbeiten. Knapp zwei Drittel des Unterschieds zwischen unbereinigter und bereinigter Lohnlücke erklärt das Statistikamt über die höheren Teilzeitquoten und geringeren Gehältern in frauentypischen Berufen.
Die Statistik stellt zudem klar fest, dass die Bruttostundenverdienste ab dem 30. Lebensjahr stärker auseinanderdriften. In diesem Alter bekommen viele Frauen Kinder und unterbrechen ihr Erwerbsleben. Während die Stundenlöhne im weiteren Arbeitsleben bei den Frauen nahezu stagnierten, stiegen sie bei den Männern noch regelmäßig an. Die unbereinigte Lohnlücke betrug bei 30-Jährigen rund acht Prozent und bei Beschäftigten zwischen 57 und 61 Jahren 27 Prozent.
Quelle: ntv.de, lme/dpa