Rom gibt grünes Licht Lufthansa kann bei ITA einsteigen
12.11.2024, 05:33 Uhr Artikel anhören
Lufthansa will zunächst 41 Prozent an ITA übernehmen.
(Foto: picture alliance / ANSA)
Der Einstieg Deutschlands bei Italiens staatlicher Airline ITA ist schon seit vergangenem Jahr beschlossene Sache, zog sich aber hin. Zuletzt hatte es in letzter Minute noch Streit ums Geld gegeben. Jetzt kann es losgehen, verkündet das Finanzministerium in Rom.
Dem Einstieg der Lufthansa bei der staatlichen italienischen Fluggesellschaft ITA steht nach Angaben der italienischen Regierung nichts mehr entgegen. Das Finanzministerium in Rom teilte mit, der EU-Wettbewerbsbehörde in Brüssel seien fristgerecht die erforderlichen Unterlagen zugeleitet worden: "Wir erwarten mit Zuversicht die endgültige Genehmigung der Europäischen Kommission, um den Abschluss der Transaktion voranzutreiben".
Die Verhandlungen zwischen dem italienischen Staat und der deutschen Fluggesellschaft waren nach der längst erzielten grundsätzlichen Einigung in den vergangenen Tagen nochmals ins Stocken geraten. Italienischen Presseberichten zufolge gab es Streit über den endgültigen Preis. Dazu hieß es vom Finanzministerium nun, die vorgesehenen wirtschaftlichen Bedingungen hätten sich gegenüber der bereits unterzeichneten Vereinbarung nicht geändert. Von der Lufthansa gab es zunächst keinen Kommentar.
Zunächst 41 Prozent der ITA-Anteile - mit Option auf alles
Geplant ist, dass die deutsche Fluggesellschaft für eine Kapitaleinlage von 325 Millionen Euro zunächst 41 Prozent der Anteile an ITA übernimmt. Im Laufe der nächsten Jahre könnte es dann für mehr als 800 Millionen Euro auch zur kompletten Übernahme der ehemaligen Alitalia kommen. Die EU-Kommission hatte im Juni für den Einstieg bereits grundsätzlich grünes Licht gegeben, aber eine Reihe von Bedingungen genannt. Unter anderem müssen Start- und Landerechte an Konkurrenten abgegeben werden.
Die Verhandlungen über den Einstieg von Europas umsatzstärkstem Luftverkehrskonzern bei der bisherigen italienischen Konkurrenz hatten sich mehr als ein Jahr hingezogen. Die Italia Trasporto Aereo (ITA) war 2020 aus der staatlichen Fluglinie Alitalia hervorgegangen, die immer wieder in schwere wirtschaftliche Turbulenzen geraten war. Nach jüngsten Angaben hat das Unternehmen knapp 4900 Beschäftigte.
Quelle: ntv.de, ino/dpa