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Unglücksmodell nachgebessert Lufthansa reicht 40 neue Boeing 737 Max an Eurowings weiter

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40 Boeing 737-8 Max gehen an Eurowings.

40 Boeing 737-8 Max gehen an Eurowings.

(Foto: picture alliance/AP Images)

Die Lufthansa-Tochter Eurowings erneuert ihre Flotte. Die Airline übernimmt in den nächsten Jahren Dutzende Maschinen vom Typ Boeing 737-8 Max. Ausgemustert werden Airbus-Modelle. Der Boeing-Typ hatte einen pannenreichen Start mit Sicherheitsmängeln.

Die Lufthansa-Tochter Eurowings wird ihre Flotte in den kommenden Jahren mit 40 neuen Flugzeugen des Typs Boeing 737-8 Max erneuern. Die Konzernmutter Lufthansa habe entschieden, alle 40 Ende 2023 bestellten Maschinen an Eurowings zu vergeben, erklärte der Ferienflieger. Gemäß Listenpreis sei das eine Investition von rund fünf Milliarden Dollar und die größte Flottenmodernisierung bei der 1993 gegründeten Tochter. Die Auslieferung soll Ende 2027 beginnen und 2032 abgeschlossen sein. Derzeit hat die zweitgrößte deutsche Airline nach der Mutter Lufthansa rund 100 Flugzeuge im Einsatz, überwiegend Maschinen von Airbus.

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Das Modell 737-8 Max hatte einen schwierigen Start mit zwei schweren Unglücken in den Jahren 2018 und 2019, bei denen 346 Menschen ums Leben kamen. Die Sicherheitsmängel wurden erst nach einem Produktionsstopp behoben.

Die neuen Flugzeuge haben Eurowings zufolge eine höhere Reichweite und mehr Plätze als die zu ersetzenden Jets. Sie verbrauchen den Angaben zufolge bis zu 30 Prozent weniger Kerosin. Zuletzt hatte Lufthansa im Jahr 1995 eine Boeing 737 in Dienst gestellt. Das Flugzeug wird auch von den Eurowings-Konkurrenten Ryanair und Tuifly geflogen.

Die neuen Flugzeuge ersetzen bei Eurowings, dem mit gut 20 Millionen Passagieren im Jahr größten deutschen Ferienflieger, schrittweise die Airbus A319-Flotte und ältere A320-Modelle. Eine einheitliche Flotte ist wegen geringeren Aufwands für Training und Wartung ein Kostenvorteil. Deshalb will sich die Airline ihrem Chef Jens Bischof zufolge darum bemühen, bei den 60 weiteren, optional von der Lufthansa reservierten 737-8 zum Zug zu kommen. Die Entscheidung, welche Airline der Lufthansa-Gruppe welche neuen Flugzeuge bekommt, fälle aber der Konzernvorstand.

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Mit der Flottenerneuerung peilt der Airline-Chef auch Wachstum an. Dank längerer Reichweite der 737-8 könne Eurowings neben Dubai neue Ziele am arabischen Golf oder in Westafrika anfliegen, bleibe im Kern aber ein Anbieter von Europa-Flügen.

Eurowings schrieb als Herausforderer der Billigflieger Ryanair und Easyjet und des deutschen Rivalen Condor 2023 zum ersten Mal schwarze Zahlen und steigerte sich im vergangenen Jahr leicht. Die Airline sei 2024 auf Rekordkurs geblieben, sagte Bischof. "Wir sehen in 2025 schon einen sehr guten und soliden Buchungseingang für Ostern und für den Sommer."

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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