Wirtschaft

Anleger enttäuscht über Ausblick Mega-Investition lässt Osram-Aktie stürzen

Die Papiere fielen um bis zu 21,5 Prozent auf 40,57 Euro.

Die Papiere fielen um bis zu 21,5 Prozent auf 40,57 Euro.

(Foto: Screenshot www.teleboerse.de)

Der Münchner Lichtkonzern Osram hat hehre Ziele: Bis 2020 soll der Umsatz jährlich fast um ein Zehntel wachsen. Dafür greift das MDax-Unternehmen tief in die Tasche - was die Rentabilität belastet. Bei den Aktionären kommt das gar nicht gut an.

Auf den Gewinn drückende Milliardeninvestitionen stoßen den Aktionären des Lichtkonzerns Osram sauer auf. Die Papiere fielen um bis zu 21,5 Prozent auf 40,57 Euro und lagen so tief wie seit mehr als acht Monaten nicht mehr. Damit waren sie mit Abstand schwächster Wert im Nebenwerteindex MDax. Im laufenden Jahr hat das Papier allerdings bis Handelsstart fast 60 Prozent zugelegt.

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Osram will in den kommenden Jahren Milliarden in neue Technologien investieren. Bis 2020 investiert Osram drei Milliarden Euro, davon zwei Milliarden in Forschung und Entwicklung, wie das Unternehmen mitteilte. Auch eine neue LED-Chip-Fabrik soll in Malaysia entstehen. Die Investitionen werden jedoch die Zahlen für das kommende Geschäftsjahr belasten. Osram kündigte für das bereits laufende Geschäftsjahr 2016 leicht rückläufige Umsätze und eine deutlich niedrigere bereinigte Ebita-Gewinnmarge an.

Das Fernziel: Bis 2020 peilt Osram einen Umsatz von 5,0 bis 5,5 Milliarden Euro an. Nach Verselbstständigung des Lampengeschäft würde dies ein durchschnittliches jährliches Wachstum von rund 8 Prozent bedeuten. Das Ebitda wird die von Osram künftig bevorzugte Kennziffer und soll bei 0,9 bis 1 Milliarde Euro liegen - was einem Wachstum von im Schnitt rund 9 Prozent per anno entspräche.

Analysten sind wenig begeistert

Die für 2020 gesetzten Ziele seien ehrgeizig, kommentierten die Analysten von JP Morgan. Negativ sei aber, dass die geplanten Ausgaben für den Ausbau des LED-Geschäftes die Margen in 2016 deutlich drücken werden. Diese Prognosen seien ganz klar eine Enttäuschung, merkte auch ein Aktienhändler an. Die Ungewissheit, ob Osram wirklich auf Kurs für seine Langfrist-Ziele sei, werde also mindestens ein Jahr andauern. JP Morgan stufte die Titel auf "Underweight" von Neutral" herunter und senkte das Kursziel auf 49 von 52 Euro.

Die DZ Bank nimmt ihre Kaufempfehlung für Osram "Under Review". Das Haus spricht von einem insgesamt enttäuschenden Ausblick. Allerdings entwickle sich das organische Wachstum im Rahmen der Erwartungen, so das Haus. Die Societe Generale sieht den Hauptbelastungsgrund für die Osram-Aktie im schwachen Ausblick für 2016. Der Ausblick sei "sehr enttäuschend und überraschend düster". Auch überrasche das Ausmaß der angekündigten Investitionsmaßnahmen. Das Erreichen der Unternehmensziele bis 2020 hin erscheine nun "ambitioniert".

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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