Sohn Lachlan gewinnt Machtkampf Murdochs beenden Familienstreit um Medienimperium
09.09.2025, 03:30 Uhr Artikel anhören
Da war der Familienfrieden noch in Ordnung: Lachlan, Rupert und James Murdoch im Jahr 2014.
(Foto: IMAGO/MediaPunch)
Rupert Murdoch sorgt sich um sein Erbe: Nur einem seiner Kinder traut er zu, das Medienimperium in seinem Sinne weiterzuführen - nämlich mit stramm rechtskonservativer Ausrichtung. Jetzt gibt es eine Lösung. Die lässt sich der Patriarch einiges kosten.
Der Medienmogul Rupert Murdoch hat es nach einer erbitterten Familienfehde doch noch geschafft, die konservative politische Ausrichtung seiner Sender und Zeitungen für die Zukunft zu sichern. Grundlage dafür ist ein milliardenschwerer Deal: Sein Sohn Lachlan Murdoch bekommt das Sagen in einer neuen Familienstiftung. Sie kontrolliert den TV-Konzern Fox Corporation und die Zeitungsfirma News Corp. Andere Sprösslinge des Familienpatriarchen werden dafür reich entschädigt.
Über die Summen wurde Stillschweigen vereinbart. Nach Informationen der "New York Times" sollen die drei anderen Murdoch-Kinder für die abgetretenen Anteile jeweils 1,1 Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 940 Millionen Euro) erhalten. Zu Murdochs Medienimperium gehören unter anderem der in den USA enorm einflussreiche Nachrichtensender Fox News sowie Zeitungen wie das "Wall Street Journal", die "New York Post" und die britische "Times".
Kinder klagten gegen Pläne des Vaters
Die bisherige Familienstiftung wurde von vier Murdoch-Kindern kontrolliert: Neben dem stramm rechtskonservativen Lachlan hatten auch James, Prudence und Elisabeth die Zügel in der Hand. Der 94-jährige Patriarch Rupert Murdoch hatte zunehmend Sorgen, dass sich nach seinem Tod die politische Ausrichtung seiner Medien ändern könnte.
Vor allem sein liberaler gesinnter Sohn James hatte sich öffentlich unzufrieden mit dem Programm von Fox News gezeigt, wo unter anderem Donald Trumps haltlose Behauptungen weiterverbreitet wurden, er sei um den Sieg bei der US-Präsidentenwahl 2020 betrogen worden. Beobachter werfen Fox und News Corp vor, mit Sensationsjournalismus und rechter Meinungsmache zum Siegeszug politischer Populisten wie Trump beigetragen zu haben - nicht nur in den USA.
Murdoch Senior hatte im vergangenen Jahr versucht, Lachlan im Alleingang die Kontrolle über die Familienstiftung zu übertragen. Die drei anderen Kinder zogen dagegen im Bundesstaat Nevada vor Gericht und konnten den Vorstoß stoppen. Mit der nun erzielten Einigung geben James, Prudence und Elisabeth ihre Beteiligungen auf.
Ein Erfolg ist die neue Regelung auch für Murdochs Ex-Ehefrau Wendi Deng. Für ihre Töchter Grace und Chloe soll es ebenfalls Familienstiftungen geben, wie es in einer Mitteilung heißt. Wendi Deng hatte sich Medienberichten zufolge lange um die Aufnahme ihrer Kinder in die bisherige Familienstiftung bemüht.
Quelle: ntv.de, ino/dpa