Streit um Corona-Auflagen Musk: Tesla wird Kalifornien verlassen
09.05.2020, 21:51 Uhr
Ärgert sich über die kalifornischen Maßnahmen: Elon Musk.
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Wegen der Corona-Pandemie rollen derzeit keine Teslas in Kalifornien vom Band. Das wird sich auch nicht so schnell ändern. Unternehmenschef Elon Musk ist wenig begeistert von den kalifornischen Regeln und kündigt den Abzug der Unternehmenszentrale an.
Tesla-Chef Elon Musk reagiert scharf auf die Ankündigung aus Kalifornien, dass der Elektroauto-Pionier sein einziges US-Fahrzeugwerk wegen der Corona-Risiken noch nicht wieder anfahren darf. Tesla werde seinen Konzernsitz und seine künftigen Programme mit sofortiger Wirkung aus Kalifornien abziehen und nach Texas oder Nevada verlegen, twitterte Musk. Auch ließ er die Zukunft des Werks Fremont im kalifornischen Alameda mit seinen rund 10.000 Beschäftigten offen. Das werde davon abhängen, wie dort mit Tesla künftig weiter umgegangen werde.
Hintergrund ist die Weigerung des Bezirks Alameda, das Werk bei San Francisco schon ab vergangenen Freitag wieder zu öffnen. Musk hatte in einer Mail an Mitarbeiter geschrieben, dann solle ein eingeschränkter Betrieb mit 30 Prozent der normalen Belegschaft pro Schicht wieder aufgenommen werden. Alamedas Gesundheitsbehörden hatten aber erklärt, es dürfe dort noch nicht wieder gearbeitet werden, weil Beschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus noch in Kraft seien.
Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hatte am Donnerstag zwar gesagt, eine Öffnung von Fabriken in dem Bundesstaat werde wieder erlaubt. Alameda hatte aber für sich entschieden, dass der "Shutdown" mit Ausnahme von unerlässlichen Betrieben bis Ende Mai bestehen bleiben soll. Ein Mitarbeiter des Bezirks hatte am Freitag erklärt, die Gesundheitsbehörden hätten zahlreiche Gespräche mit Tesla geführt und empfohlen, noch mindestens eine Woche die Covid-19-Infektionszahlen zu beobachten und über sichere Wege zur Wiederaufnahme der Produktion zu sprechen.
Musk hatte den "Lockdown" wiederholt als ernste Gefahr für US-Unternehmen und als verfassungswidrig kritisiert. Er kündigte in seinem Tweet zudem an, den Bezirk Alameda zu verklagen. Tesla arbeitet aktuell auch am Bau eines Werks im brandenburgischen Grünheide bei Berlin, das 2021 in Betrieb gehen soll. Bis zu 12.000 Mitarbeiter sollen dort bis zu 500.000 Elektroautos pro Jahr fertigen.
Quelle: ntv.de, ibu/rts