Wirtschaft

Hersteller kürzt US-Lieferungen Nachfrage nach Abnehm-Spritze explodiert

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Auch Normalgewichtige in den USA greifen zu dem Mittel: Wegovy-Werbung in New York.

Auch Normalgewichtige in den USA greifen zu dem Mittel: Wegovy-Werbung in New York.

(Foto: IMAGO/Levine-Roberts)

Weil Stars wie Elon Musk und Kim Kardashian die Fettweg-Spritze Wegovy bewerben, explodiert in den USA der Absatz. Der dänische Hersteller des Diabetes-Medikaments zieht jetzt wegen Lieferengpässen die Notbremse. Neupatienten müssen sich gedulden.

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk beschränkt für neue Patienten in den USA vorübergehend den Zugang zu seiner begehrten Abnehm-Spritze Wegovy. Das Unternehmen kämpft aufgrund der überwältigenden Nachfrage mit Lieferengpässen und hat deshalb massiv in den Ausbau seines Angebots investiert. "Wir können nicht für eine ständig wachsende Nachfrage sorgen, deshalb ist es für uns wichtig, dass wir die Kontinuität der Versorgung für die Patienten, die mit der Behandlung begonnen haben, sicherstellen", sagte Vorstandschef Lars Fruergaard Jorgensen.

Um die Versorgung weiter zu gewährleisten, werde die Lieferung der niedrigeren Wegovy-Starterdosen in den USA für "einige Monate" um etwa 50 Prozent gekürzt. Novo Nordisk plane, die Abnehm-Spritze auch in Märkte außerhalb der USA zu bringen. Die Priorität liege aber auf den USA, wo das Mittel bereits eingeführt wurde, sagte Finanzchef Karsten Munk Knudsen. Mehr als 100.000 Rezepte für Wegovy würden dort pro Woche ausgestellt. Novo wolle weitere Auftragshersteller für das Medikament gewinnen, um die Produktion weiter auszubauen.

Umsatzplus von 211 Prozent

Im ersten Quartal sprang der Umsatz mit Wegovy zu konstanten Wechselkursen um 211 Prozent hoch. Novo hatte vor kurzem mitgeteilt, dass ein zweiter Auftragshersteller die Produktion des Mittels aufnehmen wird. Ein dritter Hersteller soll noch in diesem Jahr mit der Produktion beginnen, wie Jorgensen sagte. Der Konzern profitierte im ersten Quartal auch von einem starken Geschäft mit seinem Blockbuster-Diabetesmedikament Ozempic, das ebenfalls zu Gewichtsverlust führt.

In den USA dürfen Mediziner anders als hierzulande Arzneien auch abseits der eigentlichen Bestimmung verschreiben. Berichten zufolge sollen daher auch gesunde und sogar nicht übergewichtige Menschen Wegovy erhalten haben, was zu den Engpässen führte. Damit wuchs auch die Sorge, dass wegen der Knappheit das Medikament beispielsweise jene Diabetes-Patienten nicht erreichen könnte, die darauf angewiesen sind. Schuld an dem Hype sind auch Prominente, die damit angeblich abgenommen haben: Tech-Milliardär Elon Musk oder Influencerin und Unternehmerin Kim Kardashian zum Beispiel.

Quelle: ntv.de, mau/rts/dpa

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