Wirtschaft

Wall Street uneinheitlich Nvidia-Abwärtssog treibt US-Anleger um

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Gewinnmitnahmen sorgen für Kursverluste im KI-Sektor.

Gewinnmitnahmen sorgen für Kursverluste im KI-Sektor.

(Foto: AP)

Nvidia-Aktien büßen zum Wochenstart erneut kräftig ein, weil Anleger nach der vorangegangenen Rally Kasse machen. In wenigen Tagen weiten sich die Kursverluste damit auf minus elf Prozent aus. Endet der KI-Hype?

Zum Start in die neue Börsenwoche haben sich die US-Börsen zweigeteilt gezeigt. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,7 Prozent auf 39.411 Punkte, der S&P-500 schloss 0,3 Prozent im Minus, während der Nasdaq-Coposite 1,1 Prozent einbüßte. Die Gewinnmitnahmen in vielen Technologiewerten setzten sich fort. Der Sektor hatte dank der KI-Euphorie seit Jahresbeginn einen starken Lauf gehabt. An der Nyse standen 2007 (Freitag: 1440) Kursgewinnern 806 (1353) -verlierer gegenüber, während 69 (87) Titel unverändert schlossen.

Neue Impulse für den breiten Markt gab es nach dem Verfall von Optionen und Futures auf Indizes und Einzelaktien zum Wochenschluss zunächst nicht. Inwieweit die bislang treibenden Themen Künstliche Intelligenz und Zinssenkungen durch die US-Notenbank für kurzfristig weiter steigende Kurse sorgen können, wird kontrovers diskutiert. Die erst am Freitag anstehenden neuen Preisdaten, die die Spekulation über den Zeitpunkt einer ersten US-Zinssenkung anheizen könnten, dürften die nächsten Impulse setzen.

KI-Hype vor dem Ende?

Zu den Optimistinnen am Markt zählte Marktstrategin Emily Bowersock Hill von Bowersock Capital Partners. "Der Aufwärtstrend des Aktienmarktes wird sich wahrscheinlich zumindest kurzfristig fortsetzen. Die Inflationsdaten werden den Markt wahrscheinlich weiterhin positiv überraschen und der Fed ermöglichen, die geplante einmalige Zinssenkung durchzuführen", sagte sie. Andere Stimmen warnten indes vor einer möglichen Abwärtskorrektur im heiß gelaufenen Technologiesektor. Denn irgendwann müsse der KI-Boom den Beweis antreten, dass er die Gewinne der Unternehmen auf breiter Basis beflügele, so eine Stimme aus dem Handel.

Als Alarmsignal gilt die Abwärtstendenz bei Nvidia, nachdem die Aktie von ihrem Rekordhoch kommend an den beiden vorherigen Handelstagen jeweils über 3 Prozent eingebüßt hatte. Das schürte Sorgen vor einem möglichen Nachlassen des KI-Hypes - nicht nur bei Nvidia. Am Montag ging es für den Kurs um weitere 6,7 Prozent südwärts.

Hoffnung auf Einigung zwischen China und EU

Nach den moderaten Verlusten der Rentenrenditen zum Wochenschluss gaben diese nun erneut nach. Am Zinsterminmarkt wird eine Zinssenkung im September weiterhin mit einer rund 66-prozentigen Wahrscheinlichkeit eingepreist.

Der Dollar neigte angesichts eines anziehenden Euro zur Schwäche, der Dollarindex verlor 0,3 Prozent. Gestützt wurde die europäische Gemeinschaftswährung von der Hoffnung, dass ein Handelskrieg zwischen China und der EU noch abgewendet werden kann. Im Handel verwies man auf die Gespräche zwischen beiden Seiten über die geplanten Strafzölle.

Die Erdölpreise drehten ins Plus und tendierten zuletzt fester. Hier dürfte der nachgebende Dollar gestützt. Diese verhalf auch dem Goldpreis zu einem Plus.

Boeing von schlechten Nachrichten nicht bewegt

Boeing
Boeing 194,24

Im Dow-Jones-Index gewannen IBM 1,5 Prozent, nachdem Goldman Sachs die Beobachtung der Aktie mit einer Kaufempfehlung aufgenommen hatte. Boeing stiegen um 1,4 Prozent. Sie zeigten sich damit unbeeindruckt von einem Bericht, wonach die Staatsanwaltschaft dem Justizministerium empfehlen will, den Flugzeughersteller im Zusammenhang mit zwei tödlichen 737-Max-Abstürzen im Oktober 2018 und März 2019 strafrechtlich zu belangen.

Apple verbesserten sich um 0,3 Prozent. Der iPhone-Hersteller hat zum einen laut dem Wall Street Journal Gespräche mit Meta Platforms über die Integration von deren generativem KI-Modell in Apple Intelligence geführt. Zum anderen hatte die EU mitgeteilt, dass Apples Regeln für den App Store möglicherweise gegen das EU-Gesetz für digitale Märkte verstoßen.

UPS gewannen 1,5 Prozent. Das Unternehmen verkauft sein Frachtvermittlungsgeschäft an RXO für etwa 1 Milliarde Dollar. Das ist weniger als UPS 2015 dafür bezahlt hatte. Under Armour legt gegen Zahlung von 434 Millionen Dollar einen jahrelangen Rechtsstreit bei. Dabei ging es darum, dass Mitbegründer Kevin Plank die Investoren getäuscht haben soll. Under Armour stiegen um 2 Prozent.

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Quelle: ntv.de, mau/DJ

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