Wirtschaft

208 Milliarden Transistoren Nvidia stellt neuen KI-Chip Blackwell vor

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Der Chipkonzern Nvidia will die führende Rolle bei KI-Anwendungen mit einer neuen Generation seiner Computerplattform ausbauen. Das neue Flaggschiff Blackwell B200 wartet mit einer exponentiell vergrößerten Rechenleistung auf, um den Datenhunger im Silicon Valley zu stillen.

Nvidia hat seinen neuen Chip Blackwell B200 vorgestellt, mit dem der Halbleiter-Hersteller seine Rolle als das Hardware-Rückgrat der Künstlichen Intelligenz (KI) weiter stärken will. Konzernchef Jensen Huang enthüllte das neue Flaggschiff-Produkt auf der Messe GTC 2024 in einer vollgepackten Eishockey-Arena im Silicon Valley, die für 16.000 Teilnehmer umgebaut worden war. Man erwarte Amazon, Alphabet, Meta, Microsoft, OpenAI und Tesla als Kunden, sagte Huang. Zudem gab er Partnerschaften mit den Software-Unternehmen Ansys, Cadence und Synopsys bekannt.

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Die nach dem Mathematiker David Blackwell benannte Plattform löst die Hopper-Reihe von 2022 ab, die ihren Namen von der Computerpionierin Grace Hopper erhielt. Mit ihr baute der Konzern seinen Marktanteil im vergangenen Jahr auf etwa 80 Prozent aus. In ersten Reaktionen sagten Experten weitere Erfolge mit Blackwell voraus. "Wir gehen davon aus, dass Nvidia nicht nur weiterhin führen wird, sondern den Abstand zu seinen Konkurrenten im Bereich KI vergrößern wird", sagte Kinngai Chan von Summit Insights nach der Ankündigung. Nvidias Aktien haben in den vergangenen zwölf Monaten 240 Prozent zugelegt. Dadurch stieg die Firma zur Nummer drei unter den "Glorreichen Sieben" größten US-Technologiekonzernen auf. Am Montag lagen sie nach Börsenschluss zunächst 1,2 Prozent im Minus.

Zahl der Transistoren mehr als verdoppelt

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Die B200 präsentiert sich als zwei verbundene Chips etwa in der Größe einer seiner Vorgänger, die jedoch funktionell eine Einheit bilden. Die Zahl der Transistoren liegt bei 208 Milliarden, das sind mehr als doppelt so viele wie bei Hopper. Die Aufrüstung ist der scheinbar nicht zu sättigenden Nachfrage des Marktes geschuldet: Damit KI-Programme wie ChatGPT menschliche Interaktion simulieren oder anhand weniger Stichworte Texte erstellen können, ist enorme Rechenpower gefragt. So hat Microsoft für den ChatGPT-Entwickler OpenAI einen Hochleistungscomputer aus 10.000 Nvidia-Chips gebaut. Ein Preis für die Blackwell B200 wurde zunächst nicht bekannt. Das Vorgänger-Modell kostet in der Regel mehr als 20.000 Dollar das Stück.

"Nvidia dominiert den Markt für GPU-Halbleiterchips und ist führend im Bereich der Künstlichen Intelligenz", sagte Anlagestratege Ben Laidler vom Online-Broker eToro vor der Vorstellung. "Doch mit dieser Position kommen auch Herausforderungen, darunter die Bewältigung der enormen Nachfrage und die Verteidigung des Marktanteils gegenüber Konkurrenten wie AMD und Intel. Trotz dieser Herausforderungen bleibt das langfristige Wachstumspotenzial von Nvidia attraktiv, insbesondere angesichts seiner starken Position im KI-Markt."

Quelle: ntv.de, mau/rts

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