Wirtschaft

CO2-Emissionen steigen trotzdem Ökostrom-Anteil erreicht 2022 Rekordhoch

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"Wir pushen den Ausbau der Erneuerbaren, wo wir können", so Bundeswirtschaftsminister Habeck.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mit 47 Prozent ist der Anteil des Ökostroms am deutschen Stromverbrauch 2022 so hoch wie noch nie. Klimafreundlich entwickelt sich die Energiewirtschaft trotzdem nicht: Wegen der Rückkehr von Kohlekraftwerken steigen die CO2-Emissionen, statt wie in den Vorjahren zu sinken.

Der Anteil des Ökostroms am Stromverbrauch in Deutschland ist in diesem Jahr auf einen Rekordwert gestiegen. Er lag bei 47 Prozent, nach 42 Prozent im Vorjahr, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Berlin mitteilte. Zugleich wuchs aber auch der Anteil von Braun- und Steinkohle, von 28,3 Prozent auf 31,9 Prozent. Grund sei die Rückkehr von Kohlekraftwerken auf den Strommarkt, um Gas einzusparen. Dazu komme die Stilllegung von Atomkraftwerken Ende 2021.

Das führte dazu, dass nach vorläufigen BDEW-Berechnungen die CO2-Emissionen der Energiewirtschaft erstmals seit vielen Jahren leicht gestiegen statt gesunken sind. "Diese Entwicklung ist für das Klima natürlich ein Rückschritt", sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. "Wir müssen deshalb alles tun, um so schnell wie möglich wieder in die Spur zu kommen. Wir brauchen mehr Geschwindigkeit beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, beim Aus- und Umbau der Netze, bei der Entwicklung eines Wasserstoffmarktes."

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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck verwies am Wochenende auf Fortschritte in Deutschland: "Wir pushen den Ausbau der Erneuerbaren, wo wir können", sagte er den Funke-Zeitungen. "Gerade erst hat die Ampel die Investitionsbedingungen noch mal verbessert, sodass die Bundesnetzagentur bei den Ausschreibungen für Wind und Solar die Höchstsätze um bis zu 25 Prozent anheben kann. Das ist ein Ausrufezeichen", hob er hervor.

Der Erdgasverbrauch in Deutschland sank laut BDEW-Zahlen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 14,8 Prozent. Grund seien die mildere Witterung und Einspareffekte aufgrund der stark gestiegenen Preise. Es seien weitere Anstrengungen notwendig, sagte Andreae. Der Anteil russischer Gaslieferungen sank in diesem Jahr auf 20 Prozent, nach 55 Prozent im vergangenen Jahr.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa/AFP

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