Wirtschaft

"Stärkstes Quartal der Geschichte" Online-Handel schiebt Deutsche Post an

Blick ins Innere des Logistik-Giganten mit dem Posthorn im Logo: Im Briefverteilzentrum in Waiblingen hält ein Post-Mitarbeiter die Sendungen im Blick.

Blick ins Innere des Logistik-Giganten mit dem Posthorn im Logo: Im Briefverteilzentrum in Waiblingen hält ein Post-Mitarbeiter die Sendungen im Blick.

(Foto: dpa)

Solche Zahlen legt Post-Chef Appel gerne vor: Mit dem Ergebnis aus dem Spätsommerquartal kann der Bonner Logistikkonzern die Erwartungen der Experten übertreffen. Der boomende Online-Handel und das höhere Briefporto helfen.

Die Deutsche Post liegt dank ihres florierenden Paket-Geschäfts auf Rekordkurs. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg im dritten Quartal auf 755 Millionen Euro und legte damit stärker zu als von Analysten erwartet, wie der Bonner Konzern mitteilte. Im Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr hatte die Post ein Ebit von 197 Millionen Euro erzielt.

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Das Unternehmen habe damit "das operativ stärkste Quartal seiner Geschichte" verzeichnet, sagte Post-Chef Frank Appel. Der Umsatz ging allerdings von 14,4 Milliarden Euro im Vorjahr auf aktuell 13,9 Milliarden Euro zurück. Grund dafür sei neben Währungseffekten der geänderten Ausweis von Umsätzen in einem großen Kundenvertrag. Bereinigt um diese Effekte legte der Umsatz um 2,4 Prozent zu.

Die Gewinnerwartungen des Marktes übertraf der Bonner Konzern damit. Analysten hatten mit einem Ebit von 717 Millionen Euro und einem Umsatz von 14,102 Milliarden Euro gerechnet. Seine Jahresprognose bekräftigte der Konzern: Der operative Gewinn soll deutlich auf 3,4 bis 3,7 Milliarden Euro steigen - von 2,41 Milliarden Euro im Vorjahr.

Noch 2015 war der Bonner Konzern im dritten Quartal durch hohe Abschreibungen auf eine fehlgeschlagenen Umbau der Datenverarbeitung in der Frachtsparte nur knapp an einem Verlust vorbeigeschrammt. Diese Effekte fielen weg - der Konzerngewinn schnellte auch deshalb von 49 Millionen Euro auf 618 Millionen Euro in die Höhe.

Mehr Porto, mehr Online-Handel

Der deutliche Gewinnanstieg wurde auch durch die Fortschritte bei der Sanierung der Frachtsparte möglich. Der Bereich - in den vergangenen Jahren Sorgenkind des Konzerns - steigerte den operativen Gewinn nach einem Verlust von 337 Millionen Euro vor Jahresfrist auf 63 Millionen Euro.

Insgesamt kommt die Post damit 2016 weiter in Schwung: Der Konzern profitiert dabei auch von der Porto-Erhöhung in Deutschland. Die Post hatte die Preise zum Jahreswechsel so deutlich angehoben wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Beim Massenprodukt Standardbrief stieg das Porto von 62 auf 70 Cent.

Dem Unternehmen spielt zudem der ungebrochene Boom im Online-Handel in die Hände. Die Kunden bestellen bei Internet-Händlern von Amazon bis Zalando, Zusteller bringen die Pakete dann zum Verbraucher. Die Post rechnet nun auch im wichtigen Weihnachtsgeschäft mit einem neuen Rekord. Sie werde in Deutschland vor Weihnachten voraussichtlich mehr als acht Millionen Pakete am Tag ausliefern, hatte Finanzchefin Melanie Kreis jüngst angekündigt. Auch Konkurrent UPS erwartet eine Rekord-Paketflut zu Weihnachten.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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