Stärkster Zuwachs bei Lebensmitteln Onlinehandel verzeichnet Rekordumsatz
10.11.2016, 13:39 Uhr
Sich Lebensmittel liefern zu lassen macht den Gang in den Supermarkt überflüssig.
(Foto: picture alliance / dpa)
Egal ob Kleidung, Elektro-Geräte oder Kosmetik: Immer mehr Deutsche kaufen im Internet. Erstmals soll dieses Jahr der Umsatz auf über 50 Milliarden Euro wachsen. Besonders der Handel mit Lebensmitteln boomt.
Der Onlinehandel wächst und wächst und wird in diesem Jahr wahrscheinlich erstmals einen Umsatz von mehr als 50 Milliarden Euro erlösen. Das Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln schätzt den Umsatz in seinem veröffentlichten Branchenreport auf 52,3 Milliarden Euro in diesem Jahr. 2015 hatten die Onlinehändler Waren im Wert von 47 Milliarden Euro verkauft. Ihr Marktanteil liegt damit bei etwa zehn Prozent.
Das Internet werde künftig für noch mehr Produkte wichtiger Anlaufpunkt der Konsumenten sein, erklärte das IFH. Eine Umfrage des Handelsverband Deutschland (HDE) ergab aber, dass es drei von vier Kunden gleichzeitig wichtig ist, im Laden einkaufen zu können.
Am stärksten wuchsen die Umsätze im Onlinehandel mit Lebensmittel und Delikatessen. Auch andere "Nachzüglerbranchen" wie Wohnen und Einrichten oder Heimwerken und Garten legten kräftig zu. "Wachstumsstark" sind laut IFH weiterhin Küchen, Elektro-Großgeräte und Kosmetik. Der Umsatz mit Büchern dagegen kletterte nur noch um 2,6 Prozent - sie hätten ihr "Onlinemarktpotenzial" wohl fast ausgeschöpft.
Interaktive Schaufenster und virtuelle Umkleidekabinen
Laut der HDE-Umfrage unter rund 1000 Bundesbürgern kaufen schon mehr als die Hälfte der Kunden hierzulande Elektrogeräte online. Bei Kleidung und Schuhen sind es 43 Prozent, bei Lebensmitteln und Getränken dagegen erst sieben Prozent. Immer mehr Kunden erwarten demnach neue Bestell- und Liefermöglichkeiten sowie eine stärkere Verknüpfung aller Geschäftsprozesse.
Im stationären Handel seien das Einkaufserlebnis und die Verknüpfung mit digitalen Innovationen "essentiell", erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Er nannte etwa interaktive Schaufenster oder virtuelle Umkleidekabinen. Erfolgreich seien künftig die Unternehmen, die Online und Offline am besten verzahnen.
Quelle: ntv.de, jki/AFP