Frisches Kapital für KI-RiesenOpenAI peilt Mega-Finanzierungsrunde an

Der ChatGPT-Entwickler OpenAI benötigt dringend frisches Kapital, damit er im Wettlauf um die KI-Vorherrschaft nicht den Anschluss verliert. Eine neue Finanzierungsrunde soll bereits in Sicht sein, bei der die Bewertung des Unternehmens weiter in schwindelerregende Höhen klettern könnte.
OpenAI strebt laut "Wall Street Journal" eine Finanzierungsrunde in Höhe von 100 Milliarden Dollar an, um seine ehrgeizigen Wachstumsziele zu finanzieren. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte der Zeitung, die Finanzierungsrunde könnte den Hersteller von ChatGPT mit bis zu 830 Milliarden Dollar bewerten. Der Prozess soll frühestens bis zum Ende des ersten Quartals 2026 abgeschlossen sein.
Angesichts der Größenordnung dürfte OpenAI auch Staatsfonds für die Finanzierung gewinnen wollen. Zuvor hat sich das Unternehmen bereits Mittel von MGX aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gesichert. OpenAI benötigt reichlich Kapital, um seine KI-Modelle zu entwickeln und in einem sich schnell verändernden Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Herausforderung: Die Begeisterung am Markt für künstliche Intelligenz hat sich deutlich abgekühlt.
Das Unternehmen investiert massiv in den Bau eigener Rechenzentren. Zugleich übersteigen die Ausgaben dafür bei Weitem die Einnahmen - und daran wird sich auf kurze Sicht auch nichts ändern. Das KI-Startup schließt damit eine riskante Wette auf die künftige Profitabilität seiner KI-Anwendungen ab. Zuletzt hatte Altman "Alarmstufe Rot" ausgerufen, um die wachsende Bedrohung durch Google abzuwehren.
Während OpenAI bis 2030 voraussichtlich mehr als 200 Milliarden Dollar an Barmitteln verbrennen wird, verfügt Google über eine geringe Verschuldung und robuste Gewinne, was weitere Investitionen in KI erleichtern könnte. Ohne frisches Geld ist OpenAI nicht wettbewerbsfähig. Altman hat selbst zugegeben, dass man sich in einem "Rechenpower-Wettlauf mit finanziell besser ausgestatteten Gegnern" befinde.
Darüber hinaus soll sich OpenAI außerdem auf einen Börsengang vorbereiten, der das KI-Unternehmen mit bis zu rund einer Billion Dollar bewerten könnte. Altman könnte damit Zugang zu einem weitaus größeren Kapitalpool erhalten, um seine ehrgeizigen Pläne umzusetzen. Nach Angaben von Insidern erwägt OpenAI, bereits in der zweiten Jahreshälfte 2026 einen Antrag bei der Börsenaufsicht zu stellen.
Sollte OpenAI tatsächlich mit einer Billion-Bewertung den Aktienmarkt betreten, wäre das einer der größten Börsengänge überhaupt. Derzeit wird das KI-Unternehmen mit 500 Milliarden Dollar bewertet. OpenAI-Finanzchefin Sarah Friar schließt einen Börsengang bislang zwar öffentlich noch aus. Intern soll sie allerdings laut Insidern für 2027 einen Gang aufs Parkett anpeilen.
Die zuletzt viele Milliarden Dollar schweren Investitionen zahlreicher Unternehmen in Künstliche Intelligenz schüren derweil Sorgen über eine Spekulationsblase. Einige Beobachter und Beteiligte verweisen auf das Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000. Damals waren Aktienkurse auf breiter Front abgestürzt, nachdem sich die hohen Erwartungen von Anlegern in die damaligen Technologieunternehmen nicht erfüllt hatten. Einige Großinvestoren haben kürzlich einen Teil ihrer KI-Bestände abgestoßen, was Befürchtungen schürt, dass ein Ausverkauf am Markt unmittelbar bevorsteht.