Weihnachtszeit ist Shopping-Zeit Paketbranche rechnet mit einem Anstieg an Bestellungen
03.11.2023, 13:47 Uhr Artikel anhören
Der Paketlieferdienst dpd ist eines von fünf Unternehmen, die im BIEK vertreten sind.
(Foto: picture alliance / imageBROKER)
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage kann sich die Paketbranche in diesem Jahr über einen leichten Anstieg der Online-Bestellungen von Verbrauchern freuen. Zu verdanken ist er dem positiven Kaufverhalten durch die Tariferhöhungen und aufgrund von Rabattaktionen rund um den Black Friday.
Die Menschen in Deutschland werden in der Weihnachtszeit einer Schätzung zufolge wieder etwas mehr Geschenke und andere Waren im Internet bestellen als ein Jahr zuvor. Die Paketbranche rechnet in diesem Jahr mit einer leicht steigenden Menge an Zustellungen an die privaten Haushalte. Laut einer Analyse für den Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) sind im November und Dezember 400 Millionen Sendungen zu erwarten. Das wären etwas mehr als die 395 Millionen Päckchen und Pakete im Vorjahreszeitraum. Damit würde der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5 Millionen Euro steigen.
In der Weihnachtszeit wirbt der Handel im Netz mit Rabattaktionen wie dem Black Friday besonders stark um die Kundengunst und die Menschen bekommen dementsprechend viele Pakete. Die Paketfirmen wissen schon jetzt relativ präzise über die Sendungsmengen Bescheid, da sie Rückmeldungen von ihren Handelskunden bekommen haben.
Demnach würden so an einem durchschnittlichen Zustelltag rund 14,5 Millionen Sendungen und zu Spitzenzeiten rechnerisch bis zu 20 Millionen Sendungen an einem einzigen Tag in den Netzen der Paketdienstleister befördert, erklärte der Verband. Bei den Unternehmen sind laut Verband aktuell rund 258.000 Menschen beschäftigt. Für die Weihnachtszeit benötige die Branche laut Analyse rund 15.000 zusätzliche Arbeitskräfte und bis zu 10.000 zusätzliche Fahrzeuge.
Erwarteter Gesamtumsatz ähnlich wie im Vorjahr
Im BIEK sind die Unternehmen DPD, GLS, Go, Hermes und UPS vertreten. Die schwache Konjunktur und die Konsumzurückhaltung der Haushalte haben sich aber im ersten Halbjahr auch in den Paketmengen niedergeschlagen. Von Januar bis Juni transportierten die fünf Unternehmen 1,5 Prozent weniger. Paketsendungen gingen dabei um knapp ein Prozent zurück, Express- und Kuriersendungen um rund sechs Prozent.
Für das Gesamtjahr rechnen die fünf Logistikunternehmen mit 4,1 Milliarden Sendungen, das wären etwa so viele wie 2022. Der Umsatz dürfte laut der Analyse bei 26,3 Milliarden Euro liegen.
Ende 2022 war die Paketmenge zwischen Handel und Privatkunden um circa zehn Prozent (45 Mio. Sendungen) eingebrochen, da die Folgen des Ukraine-Kriegs samt Inflation und Energie-Unsicherheit die Konsumlaune gedämpft hatten. Dieses Jahr habe sich die Schockstarre der Konsumentinnen und Konsumenten gelöst, sagte eine BIEK-Sprecherin mit Blick auf die etwas steigenden Zahlen.
Tariferhöhungen haben positiven Einfluss auf das Kaufverhalten
Hinzu komme, dass sich Tariferhöhungen positiv auswirkten auf das Kaufverhalten der Menschen. Die schwächelnde Konjunktur macht sich aber bemerkbar in den Mengen. Denn rechnet man auch die Kurier-, Express- und Paket-Sendungen von Firmen an Firmen und die Nische der Sendungen von Verbrauchern an Verbraucher ein, sinkt die Menge der Branchenschätzung zufolge um 10 Millionen auf 715 Millionen. Der BIEK begründete das mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage, wodurch sich Unternehmen untereinander weniger Dokumente, Ersatzteile und andere Güter schicken.
Angetrieben vom boomenden Online-Handel hat die Paketbranche ein strammes Wachstum hinter sich, das sich in Corona-Zeiten noch beschleunigt hatte. In der Weihnachtszeit 2019 - also vor der Pandemie - waren in Deutschland dem BIEK zufolge noch rund 355 Millionen Paketsendungen an Verbraucher zugestellt worden. Ende 2021 wurde dann der bisherige Höchstwert von 440 Millionen erreicht.
Quelle: ntv.de, mes/AFP/dpa