Rückzugsgedanke bei Autobauer Peking: Volkswagen soll Zwangsarbeitslüge nicht glauben
15.02.2024, 11:50 Uhr Artikel anhören
Es ziehen dunkle Wolken über der Volkswagen-Fabrik im chinesischen Xinjiang auf.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Nach BASF denkt auch Volkswagen über einen Rückzug aus der chinesischen Provinz Xinjiang nach. An den Vorwürfen von Zwangsarbeit von Uiguren sei aber nichts dran, behauptet Peking nun. Der Autobauer solle "Wahrheit von Lüge" unterscheiden.
Die chinesische Führung hat empört auf den möglichen Rückzug des Autobauers Volkswagen aus der Provinz Xinjiang wegen Berichten über Zwangsarbeit reagiert. Das Außenministerium in Peking erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, deutsche Unternehmen sollten sich "von den Lügen" über die Lage in Xinjiang nicht "täuschen" lassen. Sie müssten "die Wahrheit von der Lüge" unterscheiden.
Das Ministerium reagierte auf die Anfrage, Stellung zu beziehen zur Entscheidung von VW, die "künftige Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten" in Xinjiang zu überprüfen. Dafür stünden "verschiedene Szenarien" zur Debatte, hatte der Konzern erklärt. Die "Süddeutsche Zeitung" zitierte Konzernkreise mit den Worten "Wir wollen da raus". Allerdings sei ein Rückzug nicht einfach.
VW betreibt in der Provinz in einem Joint Venture mit dem staatlichen chinesischen Autobauer Saic ein Werk und eine Teststrecke. Das "Handelsblatt" hatte am Mittwoch berichtet, am Bau der Teststrecke seien womöglich uigurische Zwangsarbeiter beteiligt gewesen.
VW war in den vergangenen Tagen zunehmend unter Druck geraten, es dem deutschen Chemieriesen BASF gleichzutun und sich aus Xinjiang zurückzuziehen. BASF hatte nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen bei seinen Aktivitäten in Xinjiang in der vergangenen Woche einen schnelleren Verkauf seiner Anteile an zwei Joint-Venture-Unternehmen dort angekündigt.
Quelle: ntv.de, als/AFP