Wirtschaft

2000 neue Arbeitsplätze Pharmafirma Vetter übernimmt Ford-Gelände in Saarlouis

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Vetter wurde 1950 von dem Apotheker Helmut Vetter gegründet. Jetzt ist das Unternehmen Weltmarktführer bei injizierbaren Medikamenten.

Vetter wurde 1950 von dem Apotheker Helmut Vetter gegründet. Jetzt ist das Unternehmen Weltmarktführer bei injizierbaren Medikamenten.

(Foto: dpa)

Im November 2025 stellt der Autobauer Ford die Produktion in Saarlouis ein. Monatelang ist unklar, was dann mit dem Werkgelände passiert. Jetzt steht fest: Der Pharmadienstleister Vetter wird sich dort ansiedeln und zahlreiche neue Arbeitsplätze schaffen.

Der weltweit tätige Pharmadienstleister Vetter will sich auf dem Ford-Gelände in Saarlouis ansiedeln. Das gaben das saarländische Wirtschaftsministerium und das Unternehmen mit Sitz in Ravensburg bekannt. Der 1950 von Apotheker Helmut Vetter gegründete Familienbetrieb ist Spezialist für flüssige und gefriergetrocknete Medikamente, die in Spritzen und andere Injektionssysteme abgefüllt werden. Im Saarland soll für mehrere hundert Millionen Euro ein Werk für 2000 Beschäftigte errichtet werden. Dafür werden den Angaben zufolge 50 Hektar der bisher unbebauten Ford-Flächen und nach dem Auslaufen der Ford-Focus-Produktion Ende November 2025 der Standort der Endmontage genutzt.

Vor knapp zwei Jahren hatte Ford die Entscheidung verkündet, dass das Werk im spanischen Valencia den Zuschlag für die neue Elektroauto-Plattform erhält. Damit wurde das Ende für die Focus-Produktion in Saarlouis besiegelt. Die Hoffnung, dass ein chinesischer Autobauer das Werk übernimmt, waren nach monatelangen Verhandlungen im Oktober geplatzt.

Die Beschäftigten hatten Ende Februar einem umfangreichen Sozialtarifvertrag zugestimmt. Die Vereinbarungen beinhalten die Weiterbeschäftigung von 1000 der 3750 Ford-Mitarbeiter bis Ende 2032, hohe Abfindungen und Prämien, die Bildung einer Transfergesellschaft und Qualifizierungsprogramme.

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Vetter aus Oberschwaben gilt als Weltmarktführer. Aktuell beschäftigt das Unternehmen über 6300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit. Seit 2016 hat sich sein Umsatz verdoppelt, im vergangenen Jahr wurde die Marke von einer Milliarde Euro geknackt.

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger bezeichnete die Ansiedlung als "Glücksfall für Saarlouis und das ganze Saarland". Aus Sicht des saarländischen Wirtschaftsministers Jürgen Barke wird der Standort robuster und vielfältiger aufgestellt. Nach Angaben von Udo J. Vetter, Vorsitzender des Unternehmensbeirats und Mitglied der Inhaberfamilie, hat sich Saarlouis als der Standort mit den besten Voraussetzungen für die Ausweitung der Produktionskapazitäten herauskristallisiert.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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