Wirtschaft

Scholz reist nach Papenburg Rettung der Meyer-Werft steht offenbar - Bund und Land steigen ein

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Staatshilfen werden wohl am morgigen Donnerstag verkündet.

Die Staatshilfen werden wohl am morgigen Donnerstag verkündet.

(Foto: picture alliance/dpa)

Obwohl das Auftragsbuch voll ist, könnte der Meyer-Werft in wenigen Wochen schon das Geld ausgehen. Seit Monaten schon verhandelt das Unternehmen mit Bund und Land über eine Rettung. Morgen wollen offenbar Bundeskanzler Scholz und Niedersachsens Ministerpräsident Weil eine Einigung verkünden.

Der staatliche Einstieg bei der kriselnden Meyer-Werft in Papenburg ist Medienberichten zufolge entschieden. Nach Informationen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" und des NDR planen der Bund und das Land Niedersachsen, das Unternehmen mit Hunderten Millionen Euro zu retten. Am morgigen Donnerstag werden demnach Bundeskanzler Olaf Scholz, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies bei einer Betriebsversammlung in Papenburg sprechen, sagte Betriebsratsvorsitzender Andreas Hensen.

Im Grundsatz haben sich nach Angaben eines Sprechers der Geschäftsführung alle Beteiligten auf eine Rettung des schlingernden Unternehmens geeinigt. "Es sind aber noch einige technische Details zu klären", sagte er. Bis zum 15. September muss eine Lösung gefunden werden, sonst geht der Werft das Geld aus. Im Gespräch ist eine Beteiligung von Bund und Land an der Werft, die auch für eine Erhöhung des Eigenkapitals um 400 Millionen Euro sorgen sollen. Außerdem benötigt die Werft Bürgschaften, um Kredite für den Bau von Schiffen zu bekommen. Bis 2027 braucht das für seine Kreuzfahrtschiffe bekannte Unternehmen fast 2,8 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema

Aus Regierungskreisen in Berlin hieß es, es gebe noch keine finale Entscheidung, aber den Willen, die Werft zu retten. Demnach könnten der Bund und das Land Niedersachsen mit jeweils rund 900 Millionen Euro bürgen und vorübergehend 80 bis 90 Prozent der Werft übernehmen. Einer solchen Lösung müssten aber unter anderem noch der Haushaltsausschuss des Bundestags und die EU-Kommission zustimmen, hieß es.

Die Werft beschäftigt rund 3300 Menschen. Sie steckt aktuell in einer schweren Krise, unter anderem, weil Energie- und Rohstoffpreise in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind, die Werft einen großen Teil des Kaufpreises aber erst bei Ablieferung erhält. Hinter den Kulissen wurde deshalb seit Wochen über einen staatlichen Einstieg bei dem Unternehmen verhandelt.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen