Wirtschaft

Krieg löst Versorgungsschock aus Russische Wachstumsprognose deutlich gesenkt

Der Krieg habe in Russland den "größten Versorgungsschock seit 50 Jahren" ausgelöst, erklärte die EBWE.

Der Krieg habe in Russland den "größten Versorgungsschock seit 50 Jahren" ausgelöst, erklärte die EBWE.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Der russische Krieg in der Ukraine hat nicht nur katastrophale humanitäre Folgen - auch die Weltwirtschaft leidet unter der russischen Invasion. Erste Wachstumsprognosen seit Beginn des Krieges sagen massive wirtschaftliche Einbrüche in Russland und der Ukraine voraus.

Als Folge des Ukraine-Kriegs wird die russische Wirtschaft in diesem Jahr laut Einschätzung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) um zehn Prozent schrumpfen. Für die Ukraine sagt die Bank in ihrer Prognose einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 20 Prozent voraus. Die vor fünf Wochen begonnene russische Invasion im Nachbarland habe den "größten Versorgungsschock seit 50 Jahren" ausgelöst, erklärte die EBWE.

Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die Bank noch vorhergesagt, dass Russlands Wirtschaft in diesem Jahr um 3,0 Prozent wachsen würde. Für die Ukraine hatte die EBWE ein Wachstum von 3,5 Prozent erwartet.

Die jetzt veröffentlichte neue Wachstumsprognose ist nach Angaben der Bank die erste, die von einer internationalen Finanzinstitution seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar veröffentlicht wurde. In ihren Einschätzungen geht die EBWE allerdings davon aus, dass innerhalb weniger Monate eine Waffenruhe ausgehandelt wird und bald danach eine "größere Anstrengung zum Wiederaufbau in der Ukraine beginnt".

Bei einem solchen Szenario könnte der Bank zufolge die ukrainische Wirtschaft im nächsten Jahr um 23 Prozent wachsen. Die russische Wirtschaft würde demnach aber aufgrund der voraussichtlich fortbestehenden Sanktionen bei einem Nullwachstum verharren. Der Westen hat wegen des Angriffskriegs massive Finanz- und Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt.

Die EBWE war 1991 gegründet worden, um den Aufbau der Marktwirtschaft in Mittel- und Osteuropa zu unterstützen. Mittlerweile gibt es auch Projekte in Nahost und Nordafrika.

Quelle: ntv.de, cls/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen