Wirtschaft

Arbeitsmarkt leergefegt Russischer Autobauer Avtovaz fragt nach Zwangsarbeitern

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Der Lada Vesta stammt von Avtovaz.

Der Lada Vesta stammt von Avtovaz.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Hunderttausende Männer hat Moskau zum Militärdienst gezogen oder sie haben das Land verlassen. Es herrscht praktisch Vollbeschäftigung. Der Autohersteller Avtovaz will nun Strafgefangene beschäftigen, um die PKW-Produktion hochfahren zu können.

Russlands größter Autobauer Avtovaz will staatlichen Angaben zufolge Lücken in seiner Belegschaft mit Strafgefangenen schließen. Die Gefängnisverwaltung in der Industrieregion Samara teilte mit, der Lada-Hersteller habe sie wegen der äußerst angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt um Zuteilung von Häftlingen gebeten, die zu Zwangsarbeit verurteilt worden seien. Dies sei bei einem Treffen von Vertretern beider Seiten erörtert worden.

Avtovaz wolle seine Produktion ab September um 28 Prozent und ab Januar kommenden Jahres um 40 Prozent steigern, hieß es in der Mitteilung. Nähere Angaben zu den Produktionszielen wurden nicht gemacht. Das Unternehmen, das in der nach einem italienischen Kommunisten benannten Stadt Togliatti in der Region Samara ansässig ist, lehnte eine Stellungnahme ab.

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Die russische Autoindustrie erholt sich allmählich von dem historischen Einbruch im vergangenen Jahr. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine war die russische Autoproduktion unter anderem wegen westlicher Wirtschaftssanktionen im vergangenen Jahr auf 450.000 Autos gesunken. Das war der niedrigste Stand seit dem Ende der Sowjetunion. Mehrere westliche Hersteller haben sich aus dem Land zurückgezogen, darunter der frühere Avtovaz-Mehrheitsaktionär Renault. Avtovaz kämpft unter anderem auch mit einem Mangel an Fahrzeugkomponenten.

Auf dem russischen Arbeitsmarkt herrscht praktisch Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosenquote sank im April auf ein Rekordtief von 3,3 Prozent. Dazu beigetragen haben infolge des Ukraine-Kriegs die Einziehung Hunderttausender Männer zum Militär und die Flucht vieler anderer ins Ausland.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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