Reaktion auf US-Sanktionen Russischer Ölkonzern Lukoil stößt Auslandsbeteiligungen ab
28.10.2025, 00:28 Uhr Artikel anhören
Auch die Lukoil-Geschäfte im Nato-Land Rumänien sind betroffen.
(Foto: picture alliance / SIPA)
Aus Ärger über Putins mangelnden Friedenswillen verhängt US-Präsident Trump Sanktionen gegen zwei russische Ölriesen. Lukoil reagiert nun und wickelt sein gesamtes Auslandsgeschäft ab. Interessenten können bereits Gebote abgeben.
Wenige Tage nach der Bekanntgabe von US-Sanktionen gegen Lukoil hat der russische Erdöl-Konzern den Verkauf seines Auslandsvermögens angekündigt. "Aufgrund der Einführung restriktiver Maßnahmen gegen das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften durch einige Staaten gibt das Unternehmen seine Absicht bekannt, seine internationalen Vermögenswerte zu veräußern", erklärte Lukoil in einer am Abend veröffentlichten Mitteilung. Das Bieterverfahren habe bereits begonnen, hieß es weiter.
US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche Sanktionen gegen die beiden größten russischen Erdöl-Konzerne Lukoil und Rosneft verkündet. Unter anderem werden sämtliche Vermögenswerte der Unternehmen in den USA eingefroren. US-Unternehmen werden zudem geschäftliche Beziehungen zu beiden untersagt. Firmen, die mit den beiden Konzernen Handel treiben, haben einen Monat Zeit, ihre Beziehungen zu unterbrechen. Andernfalls werden sie mit indirekten Sanktionen belegt und ihnen wird der Zugang zu Banken, Handelspartnern, Speditionsunternehmen und Versicherungen in den USA versagt.
Lukoil und Rosneft, die 55 Prozent der gesamten Erdölfördermenge in Russland ausmachen, wurden zudem auf die vom US-Finanzministerium geführte SDN-Sanktionsliste gesetzt, die auch zahlreiche weitere Staaten befolgen.
Putin: Sanktionen schwerwiegend, aber wirkungslos
Trump hatte die Sanktionen mit ausbleibenden Fortschritten bei den Bemühungen um Ukraine-Friedensgespräche mit Russland begründet. Kurz zuvor hatte er ein eigentlich geplantes Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Budapest abgesagt. Putin selbst bezeichnete die Sanktionen als "schwerwiegend", fügte aber an, sie würden keine "bedeutende Wirkung" auf die Wirtschaft entfalten.
Der Konzern hat unter anderem Anteile an Unternehmen in den EU-Staaten Bulgarien, Rumänien und den Niederlanden. Dazu ist Lukoil auch an Förderprojekten in den ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan, Kasachstan, Usbekistan aber auch in Staaten wie Mexico, Nigeria, Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder dem Irak beteiligt.
Quelle: ntv.de, mau/AFP/dpa