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Gewinneinbruch erwartet SMA Solar schockt Anleger - Erwartungen zerplatzt

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SMA Solar

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(Foto: picture alliance/dpa)

Bei SMA Solar ist nach fünf Monaten vom Optimismus zu Jahresbeginn nichts mehr übrig. Das Unternehmen kassiert die Prognosen für Umsatz und Ergebnis. Ein Grund seien die vollen Lager, ein anderer angesichts politischer Unsicherheit die Zurückhaltung der Kunden. Ein Analyst spricht von schlicht zu viel Optimismus im Vorstand.

Beim Solartechnik-Zulieferer SMA Solar lahmt das Geschäft mit Privat- und Firmenkunden. Das Unternehmen aus dem hessischen Niestetal strich seine Umsatz- und Gewinnprognose für dieses Jahr deshalb drastisch zusammen und schickte die ohnehin vor dem Abstieg aus dem MDAX stehende Aktie auf Talfahrt: Sie brach um 28 Prozent auf 30 Euro ein - den tiefsten Stand seit vier Jahren.

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Der Umsatz werde 2024 nicht wie erwartet wachsen, sondern um bis zu ein Fünftel schrumpfen, das operative Ergebnis (EBITDA) sogar um bis zu drei Viertel zurückgehen, warnte der Hersteller von Wechselrichtern. Der Auftragseingang ziehe noch nicht an, weil Installateure und Händler immer noch auf vollen Lagern säßen.

Für zusätzliche Unsicherheit sorgten die Wahlen in der EU und den USA, die das Investitionsklima für erneuerbare Energien belasten könnten, erklärte das Unternehmen. Nach der Europawahl befürchten Experten Gegenwind für den von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausgerufenen "Green Deal", die Transformation Richtung Klimaneutralität. Für das Projektgeschäft erwartet SMA aber weiter starkes Wachstum, wie es hieß.

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SMA hatte im vergangenen Jahr seine Ziele dreimal angehoben. Am Ende erlöste das Unternehmen 1,9 Milliarden Euro. Das EBITDA schoss auf 311 Millionen Euro. Ins laufende Jahr war das Unternehmen schon vorsichtiger gegangen. Der Umsatz sollte auf 1,95 Milliarden bis 2,22 Milliarden Euro steigen - nun erwartet SMA 1,55 Milliarden bis 1,7 Milliarden. Für das EBITDA hatte man sich schon auf einen Rückgang auf 220 Millionen bis 290 Millionen Euro eingestellt. Nun sollen es 80 Millionen bis 130 Millionen werden. Zum Halbjahr könnten auch Abschreibungen fällig werden, warnte SMA.

Die Analysten von Jefferies zeigten sich überrascht, wie stark SMA die Prognosen eingedampft hat. Ein Analyst von Oddo BHF hält den Verweis auf die Wahlen für vorgeschoben. Der Vorstand sei wohl zu optimistisch gewesen, und der Abbau der Lagerbestände dauere länger als erwartet.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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