
Salesforce sitzt im Salesforce-Tower in San Francisco und bietet Cloud-Computing-Lösungen für andere Unternehmen an.
(Foto: picture alliance / STRF/STAR MAX/IPx)
Nicht kleckern, sondern klotzen, ist das Motto von Salesforce. Deshalb formuliert Deutschland-Chef Schreiner 2019 das mutige Ziel, SAP zu überholen und Marktführer im deutschen Softwarebereich zu werden. Eine mutige Aussage, die er heute so nicht mehr formulieren würde.
Joachim Schreiner gibt zu, dass er in Deutschland noch ein "ganzes Stück Arbeit" vor sich hat. 2019 hatte er das Ziel ausgegeben, mit Salesforce Marktführer im deutschen Software-Bereich zu werden. Eine mutige Aussage im Land von SAP, die er "heute so nicht mehr machen" würde, wie der Salesforce-Deutschlandchef in der neuen Folge des ntv-Podcasts "So techt Deutschland" erzählt. Denn damals habe es noch so ausgesehen, als ob SAP und Salesforce im Wettbewerb stünden. Inzwischen sei klar, dass beide Unternehmen unterschiedliche Bereiche bedienen: SAP habe eine Expertise im Back Office sowie Ressourcen-Management, Salesforce im Front Office, lautet Schreiners Analyse.

"Digitalisierung und Nachhaltigkeit hat an Geschwindigkeit gewonnen", sagt Salesforce-Chef Schreiner.
(Foto: Raimar von Wienskowski, Salesforce)
Dort will der Manager dem Kunden das Leben leichter und ihn "vielleicht sogar zum Fan machen". Dafür brauche es keine Übernahmen, sondern Neugierde, erklärt Schreiner. Er sei mindestens einmal die Woche bei jungen Unternehmen zu Gast, um zu schauen, "wie wir ein Thema weiterbringen können".
Bei der Verschlankung von Prozessen könne ein Unternehmen wie Celonis helfen, sagt Schreiner, der inzwischen seit 15 Jahren bei Salesforce ist. Braucht der Kunde glückliche Mitarbeiter, hole man sich die Hilfe von Startups wie Personio.
"Mittelständler denkt grundsätzlich nachhaltig"
Und Digitalisierung? Ist Chefsache, sagte Schreiner bereits 2018. Zu dieser Aussage stehe er bis heute, auch wenn viele in Deutschland das anders sehen. "Digitalisierung und Nachhaltigkeit hat an Geschwindigkeit gewonnen", glaubt der Salesforce-Chef. Da sei sehr viel angekommen. Zum Beispiel spiele Nachhaltigkeit dem deutschen Mittelständler in die Hand. "Der Mittelständler denkt grundsätzlich nachhaltig und damit langfristig", sagt Schreiner. Vor drei Jahren seien sicherlich noch nicht alle dabei gewesen. "Heute sind es definitiv mehr."
Er sehe für die Zukunft jedoch noch viel mehr Trends. Nachhaltigkeit sei nicht nur der CO2-Fußabdruck. "Wir reden über Diversität, Recht an Bildung", führt Schreiner aus. Diese Themen müssten in die Unternehmen geholt werden und "diese müssen auch die Verantwortung dafür übernehmen", denn wir "können uns nicht auf Regierungen verlassen". "Regierungen können Menschen an der Grenze aufhalten, aber kein Tweet", habe er schon vor einiger Zeit geäußert.
Wie er die Arbeit in der Zukunft sieht, warum für ihn die Künstliche Intelligenz nur für die da ist, die keine eigene haben und was der "Chief Ethics Officer" von Salesforce so macht, erzählt Joachim Schreiner in der neuen Folge von "So techt Deutschland".
In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.
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Quelle: ntv.de