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Sonderdividende und Rückkauf Shell und Equinor verdienen weiter prächtig

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Equinor ist durch den Wegfall russischer Gas-Importe als Folge des Ukraine-Krieges zu Europas größtem Lieferanten aufgestiegen.

Equinor ist durch den Wegfall russischer Gas-Importe als Folge des Ukraine-Krieges zu Europas größtem Lieferanten aufgestiegen.

(Foto: REUTERS)

Der norwegische Ölkonzern Equinor ist nach dem Angriffskrieg Russlands zu Europas wichtigsten Versorger geworden. Trotz gesunkener Preise verdient das Unternehmen deswegen auch weiterhin gut. Auch Konkurrent Shell kann den Gewinn hochhalten. Beide schütten in der Folge weiterhin Milliarden an die Aktionäre aus.

Überschüsse aus dem Handel mit Öl und Gas haben bei Shell und Equinor Einbußen durch fallende Energiepreise zum Jahresauftakt abgefedert. Die beiden Konzerne gaben überraschend hohe Gewinne bekannt, ähnlich wie zuvor die Konkurrenten BP, Exxon oder Chevron.

Bei Shell stieg der Reingewinn den Angaben zufolge auf Jahressicht von 9,1 Milliarden auf fast 9,7 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang erwartet. Der Nettogewinn belief sich auf 8,7 Milliarden Dollar, verglichen mit 10,4 Milliarden im vierten Quartal und 7,1 Milliarden im ersten Quartal 2022. Ein knapp 140-prozentiges Plus auf 1,8 Milliarden Dollar in der Sparte Chemikalien und Raffinerie-Produkte verhinderte dies. Der Konzern profitierte dabei unter anderem von der gestiegenen Nachfrage nach LNG-Flüssiggas. Shell ist der weltgrößte Händler dieses Produktes.

Analyst Giacomo Romeo von der Investmentbank Jefferies lobte die Shell-Zahlen als insgesamt stark. "Die Entscheidung, die vierteljährliche Aktienrückkaufrate unverändert bei vier Milliarden Dollar zu belassen, dürfte positiv aufgenommen werden, insbesondere nach der Kürzung bei BP Anfang dieser Woche."

Equinor will 17 Milliarden Euro ausschütten

Der norwegische Öl- und Gaskonzern Equinor musste im ersten Jahresviertel zwar einen Einbruch des bereinigten operativen Ergebnisses - die von ihm bevorzugte Messgröße - um ein Drittel auf zwölf Milliarden Dollar hinnehmen. Analysten hatten allerdings einen noch größeren Rückgang vorhergesagt. Der Nettogewinn erhöhte sich dagegen aber auf knapp fünf Milliarden Euro.

Equinor ist durch den Wegfall russischer Gas-Importe als Folge des Ukraine-Krieges zu Europas größtem Lieferanten aufgestiegen. Alle Geschäftsbereiche hätten sich besser entwickelt als erwartet, kommentierte Analyst Biraj Borkhataria von der Investmentbank RBC Capital Markets. Hervorzuheben sei aber die "sehr starke" Sparte MMP, zu der der Energiehandel gehöre.

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Der von Equinor realisierte Preis für Pipeline-Gas nach Europa fiel im Jahresvergleich um 37 Prozent, während die realisierten Preise für Flüssiggas um 24 Prozent zurückgingen. Die niedrigeren Preise wurden teilweise durch das Produktionswachstum ausgeglichen, so das Unternehmen. Der Umsatz fiel um um ein Fünftel auf 29,2 Milliarden Dollar.

Das Unternehmen behielt seine Quartalsdividende von 0,30 Dollar bei und erklärte eine weitere außerordentliche Dividende von 0,60 Dollar. Equinor will die zweite Tranche von Aktienrückkäufen in Höhe von knapp 1,7 Milliarden Dollar einleiten und erwartet in diesem Jahr eine Kapitalausschüttung von insgesamt 17 Milliarden Dollar. Das Unternehmen befindet sich zu 67 Prozent im Besitz des Staates.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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