Grundsatzeinigung erzielt Siemens Energy bekommt wohl die Bürgschaften
09.11.2023, 17:58 Uhr Artikel anhören
Siemens Energy hat ein volles Auftragsbuch und kann die Abarbeitung nun offenbar angehen.
(Foto: picture alliance / SvenSimon)
Dem Konzern Siemens Energy geht es zu gut - zumindest was die Auftragslage betrifft. Zur Abarbeitung der mehr als 100 Milliarden Euro umfassenden Bestellungen braucht es finanzielle Garantien. Hier zierten sich die Banken - nun füllen Bund und Siemens offenbar die Lücke.
In den Gesprächen über staatliche Garantien für Siemens Energy für Großaufträge gibt es offenbar eine grundsätzliche Einigung. Der Großaktionär Siemens werde sich an der Absicherung für Aufträge beteiligen, heißt es aus Verhandlungskreisen. Über Details werde noch geredet. Für Aktien von Siemens Energy ging es deutlich nach oben - in der Spitze um mehr als sieben Prozent. Auch die Siemens-Papiere handelten fester.
Siemens Energy hatte bei der Bundesregierung wegen boomender Aufträge im Energiebereich Garantien für künftige Projekte angefragt. Hintergrund ist, dass Banken diese wegen der verschlechterten Bonität des Energietechnik-Konzerns sowie der Sorge vor einem Klumpenrisiko angesichts eines vollen Auftragsbuchs von mehr als 100 Milliarden Euro nicht mehr allein stemmen wollen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich bereits am Vortag sehr optimistisch gezeigt, dass man bald zu einer Lösung komme. An den Gesprächen seien neben der Bundesregierung ein Bankenkonsortium sowie der Großaktionär Siemens intensiv beteiligt, hatte er gesagt. Offiziell sagte ein Siemens-Vertreter auf Anfrage nur: "Wir befinden uns in sehr konstruktiven Gesprächen über eine bestmögliche Gesamtlösung im Interesse aller Beteiligten." Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte: "Die Gespräche laufen noch".
Insidern zufolge soll es um Absicherungen im Volumen von 15 Milliarden Euro gehen. Davon soll der Staat 8 Milliarden Euro zusichern, der Rest soll von Banken und dem ehemaligen Mutterkonzern Siemens kommen, der noch 25,1 Prozent der Anteile an Siemens Energy hält. Scholz hatte betont, dass Siemens Energy sehr gute Wachstumsperspektiven habe, das Problem also an der besonders guten Auftragslage liege.
Quelle: ntv.de, jwu/rts