Wall Street ansonsten im Minus Snapchat-Aktie mit deutlichen Gewinnen
31.08.2022, 22:31 Uhr
Erneut kann sich die Wall Street nicht aus dem Abwärtstrend befreien.
(Foto: REUTERS)
Selbst schwache US-Jobdaten lassen die Furcht vor weiteren Zinsschritten bei Anlegern nicht schwinden. Die Erholung der US-Börsen lässt damit erneut auf sich warten. Dennoch gibt es Gewinner, wie etwa die Snap-Aktie.
Nach mehreren Verlusttagen in Folge muss die Wall Street auch diesmal die erhoffte Erholung verschieben. Wegen der unklaren Aussichten für die Entwicklung der Inflation und der Konjunktur scheuten Anleger vor Käufen zurück. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verlor 0,9 Prozent auf 31.510 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 fiel um 0,8 Prozent, und der technologielastige Nasdaq-Composite reduzierte sich um 0,6 Prozent
Zwar fielen die US-Jobdaten deutlich schwächer aus als erwartet. Der privaten Arbeitsagentur ADP zufolge wurden im August in der US-Privatwirtschaft 132.000 statt der erwarteten 288.000 neuen Stellen geschaffen. Dies stützte aber kaum, da die Anleger nicht davon ausgehen, dass es das Zinserhöhungstempo der Fed abbremst.
Die Indizes sind in den vier vergangenen Sitzungen deutlich gefallen, nachdem der Präsident der US-Notenbank, Jerome Powell, am Freitag sich unerwartet aggressiv zu künftigen Zinserhöhungen geäußert hatte. Die Zentralbank werde an höheren Zinssätzen zur Inflationsbekämpfung festhalten, selbst wenn dies der Wirtschaft und dem Aktienmarkt schaden würde.
Snap-Aktie legt kräftig zu
Deutlich bergauf ging es mit Snap. Die Papiere des Betreibers des Messengers Snapchat gewannen 8,7 Prozent. Weil die Umsätze derzeit so gering steigen wie noch nie in der Firmengeschichte, kündigte Snap an, 20 Prozent der Stellen zu streichen und sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.
HP verbilligten sich um 7,7 Prozent, nachdem der Computer- und Druckerhersteller einen Umsatzrückgang vermeldet und den Ausblick gesenkt hat. Ursächlich seien rückläufige Verbraucherausgaben, so das Unternehmen. Hewlett-Packard Enterprise (HPE) hat hingegen im dritten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn gesteigert. Zwar senkte HPE ebenfalls die Gewinnprognose, doch berichtete CEO Antonio Neri auch von einer "andauernden Nachfrage". Die Aktien fielen um 0,4 Prozent.
Die Aktien von Alibaba legten um 1,7 Prozent, die von JD.com um 3,2 Prozent zu nach einem Bericht, wonach die chinesischen E-Commerce-Konzerne zu den ersten Unternehmen gehören, die nach einem wichtigen bilateralen Abkommen über finanzielle Transparenz für eine Inspektion durch US-amerikanische Wirtschaftsprüfer ausgewählt wurden. Dabei geht es um eine Verhinderung des Delisting an US-Börsen.
Für Öl geht es weiter bergab
Die Ölpreise setzten ihre jüngste Abwärtstendenz fort. Für die Sorten Brent und WTI ging es um bis zu 2,8 Prozent abwärts. Der Rückgang der wöchentlichen US-Lagerdaten fiel deutlich kräftiger aus als erwartet. Die Benzinlagerbestände fielen sogar auf den tiefsten Stand seit 9 Monaten. Belastend wirkte zudem weiterhin ein mögliches neues Atomabkommen zwischen den USA und dem Iran, womit zusätzliches iranisches Öl an den Markt kommen würde. Daneben herrscht weiter Ungewissheit, ob die Opec+ über mögliche Ölförderkürzungen nachdenkt. Gewissheit könnte hier die nächste Sitzung der Opec+ am Montag bringen.
Der Goldpreis litt unter den Leitzinsanhebungen rund um den Globus und unter dem tendenziell festen Dollar. Die Feinunze des zinslosen Edelmetalls verlor 0,8 Prozent.
Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ