Wirtschaft

Rettung unter Bedingungen Söder ist gegen EU-Auflagen für Lufthansa

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Die Lufthansa soll Staatshilfe erhalten, um durch die Corona-Krise zu kommen. Doch die EU möchte das an bestimmte Auflagen zu Start- und Landerechten knüpfen. Markus Söder geht das jedoch zu weit - und sieht dies als "falsches Signal" - vor allem im Vergleich zur Billig-Konkurrenz.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich gegen Forderungen der EU-Kommission gestellt, die Rettung der Lufthansa an zusätzliche Auflagen zu knüpfen. Eine Diskriminierung der Lufthansa zugunsten von Low-Cost-Anbietern wäre ein falsches Signal", sagte Söder dem "Handelsblatt". Dem Bericht zufolge reagierte er damit auf Forderungen aus Brüssel, nach denen der Lufthansa sowohl in Frankfurt am Main als auch in München Start- und Landerechte genommen werden sollen, um diese dann an andere Fluggesellschaften zu vergeben. "Damit soll wohl das deutsche Engagement gebremst werden. Das ist europarechtlich und marktwirtschaftlich der falsche Ansatz", sagte Söder. "Das sollte die Bundesregierung nicht einfach akzeptieren."

Lufthansa
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Die Bundesregierung und die Lufthansa hatten sich gestern auf ein Rettungspaket für die Airline über neun Milliarden Euro geeinigt. Die EU-Kommission in Brüssel muss noch zustimmen. Das "Handelsblatt" hatte gestern berichtet, die EU-Kommission wolle das Rettungspaket nur unter "hohen Auflagen" genehmigen und plane, der Airline wertvolle Start- und Landerechte an den Hauptstandorten Frankfurt und München zu nehmen. Der Zeitung zufolge will sich Bundeskanzlerin Angela Merkel aber gegen Auflagen aus Brüssel wehren.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sagte, es gebe noch einige offene Fragen mit Brüssel zu klären - es sei aus Sicht der Bundesregierung aber ganz wesentlich, dass die Lufthansa am Standort Deutschland weiterhin ihre erfolgreiche Arbeit im bisherigen Umfang fortsetzen könne.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit appellierte an die EU-Kommission, der Rettung des Unternehmens und den damit zusammenhängenden Arbeitsplätzen dürften "keine Steine in den Weg" gelegt werden. "Wir warnen eindringlich davor, das Unternehmen zur Abgabe von Teilen der Start- und Landerechte zu zwingen", erklärte die Gewerkschaft gestern Abend. "Insbesondere die Slots an den Drehkreuzen Frankfurt und München sind von großer Bedeutung, um attraktive Verbindungen anbieten zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben."

Auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mahnte, Vorgaben der EU-Kommission, wonach wertvolle Start- und Landerechte in Frankfurt und München an andere Airlines vergeben werden müssten, seien "nicht akzeptabel". Dies gefährde nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa, sondern auch die Arbeitsplätze der rund 140.000 Beschäftigten.

Quelle: ntv.de, sgu/AFP

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