Wirtschaft

Auf dem Radar der Justiz Steckt auch PSA im Abgassumpf?

PSA steht vor der Übernahme von Opel.

PSA steht vor der Übernahme von Opel.

(Foto: dpa)

Nach Volkswagen, Renault und Fiat Chrysler gerät auch der Autobauer PSA mit den Marken Peugeot und Citroën ins Visier der Pariser Staatsanwaltschaft. Es geht um den Verdacht der Verbrauchertäuschung bei Abgaswerten.

Der Autohersteller PSA steht wegen möglicher Täuschung bei Diesel-Abgaswerten im Visier der französischen Justiz. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete bereits am 7. April Ermittlungen gegen unbekannt ein und übergab sie an Ermittlungsrichter, wie aus Justizkreisen bestätigt wurde.

PSA Peugeot Citroën
PSA Peugeot Citroën 6,28

Ein PSA-Sprecher trat den Vorwürfen entgegen und erklärte, das Unternehmen halte alle Vorschriften ein. Der Konzern habe seine Fahrzeuge niemals mit einer Software ausgestattet, die Abgastests erkenne und dabei eine Abgasreinigung einschalte, die sonst inaktiv sei. PSA mit den Marken Peugeot und Citroën will den deutschen Autobauer Opel übernehmen, der bislang zu General Motors gehört.

Bei den Ermittlungen gehe es um den Verdacht einer "Täuschung über wesentliche Eigenschaften und die ausgeführten Kontrollen", hieß es aus Justizkreisen. Hintergrund sind Untersuchungen nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen: Französische Behörden hatten daraufhin Untersuchungen auch bei Fahrzeugen anderer Hersteller angesetzt, um mögliche Verbrauchertäuschungen aufzuspüren.

Dossier zu PSA

Die Pariser Antibetrugsbehörde DGCCRF nahm Stickoxid-Emissionen bei Fahrzeugen von etwa einem Dutzend Hersteller unter die Lupe. Im Februar hatte die Behörde ein Dossier mit ihren Erkenntnissen zu PSA an die Staatsanwaltschaft übermittelt - Details über die Erkenntnisse der Ermittler wurden nicht bekannt. Offen war bislang, ob die Justiz auch Ermittlungen aufnimmt.

Bei VW, Renault und Fiat Chrysler hatten die Wettbewerbshüter bereits die Justiz angerufen, die jeweils Ermittlungen aufnahm. Im Fall von Opel hatte die Behörde mitgeteilt, keine Hinweise auf Verbrauchertäuschung entdeckt zu haben.

Der PSA-Sprecher sagte, der Konzern habe selbst noch keine offizielle Bestätigung für den Schritt der Justiz. Das Unternehmen werde seine Argumente vorbringen, um seine Interessen zu verteidigen.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen