Wirtschaft

Speicher erreichen Oktober-Ziel Steigender privater Gasverbrauch alarmiert Netzagentur

"Es steht und fällt mit dem Verhalten der privaten Haushalte", sagte Netzgagentur-Chef Müller.

"Es steht und fällt mit dem Verhalten der privaten Haushalte", sagte Netzgagentur-Chef Müller.

(Foto: IMAGO/Kirchner-Media)

Ob Deutschland durch den kommenden Winter kommt, ohne Gas rationieren zu müssen, hängt vor allem davon ab, wie weit Unternehmen und Privathaushalte ihren Verbrauch drosseln. Bei den Firmen klappt das zuletzt gut, bei den Privatverbrauchern noch nicht.

Nach dem russischen Gaslieferstopp durch die Pipeline Nord Stream 1 haben die Bemühungen um Einsparungen nach Beobachtung der Bundesnetzagentur einen kleinen Dämpfer erlitten. "Die privaten Verbraucher haben ihren Gasverbrauch in der ersten, etwas kälteren Septemberwoche leicht gesteigert", sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Offenbar sei noch nicht allen klar, dass für die Einsparung von Gas auch die Heizungseinstellung entsprechend geändert werden müsse. "Ob es im Winter ohne Rationierungen klappt, können wir alle beeinflussen: Es steht und fällt mit dem Verhalten der privaten Haushalte", sagte Müller.

Die Einspeicherung von Gas in Deutschland geht ungeachtet des Gas-Lieferstopps durch die Pipeline Nord Stream 1 weiter. Inzwischen ist bei den Füllständen der Speicher die Marke von 85 Prozent überschritten, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Sonntag auf Twitter mitteilte. Gleiches geht aus Daten hervor, die am Sonntag auf der Webseite der europäischen Gasspeicher-Betreiber veröffentlicht wurden: Demnach waren die Speicher am vergangenen Freitag (2. September) zu 85,02 Prozent gefüllt. Damit ist das von einer Verordnung der Bundesregierung vorgegebene Ziel, am 1. Oktober mindestens 85 Prozent Füllstand zu erreichen, mit deutlichem Vorlauf erreicht.

Nach Einschätzung von Fachleuten müssen auch bei vollständig gefüllten Speichern über alle Sektoren hinweg 20 Prozent Gas im Vergleich zu den Vorjahren gespart werden. Die Industrie hatte diese Marke zuletzt erreicht.

Der russische Gasriese Gazprom hat die Gaslieferungen nach Deutschland durch die Pipeline Nord Stream 1 auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Der Lieferstopp, der am Mittwoch begann, war zunächst mit turnusgemäßen Wartungsarbeiten an einer Kompressorstation begründet worden. Eigentlich sollten die Lieferungen am Samstag wieder aufgenommen werden, doch am Freitagabend erklärte Gazprom, wegen eines Öllecks an einer Turbine seien keine Lieferungen über Nord Stream 1 möglich. Zur Dauer des Lieferstopps machte der Konzern keine Angaben.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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