Einmummeln für 20 Euro am Tag Strandkorbpreise an Nord- und Ostsee ziehen an
18.05.2023, 08:37 Uhr
An einigen Stränden entscheidet auch die Lage der Strandkörbe über den Preis.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Für viele Urlauber an den Küsten gehört ein Strandkorb beim Besuch am Meer dazu. In diesem Jahr steigt die Miete für die Ruheplätzchen in einigen Orten teils deutlich an. Vor allem an der Ostsee geht der Strandkorb schnell ins Geld - besonders in der ersten Reihe.
Für Strandkörbe und Strandzelte müssen Urlauber entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste in diesem Jahr teils tiefer in die Tasche greifen. Als Gründe für die Preissteigerungen werden unter anderem die gestiegenen Anschaffungs-, Lagerungs- und Personalkosten genannt, wie eine stichprobenartige Umfrage bei Strandkorbvermietern in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ergeben hat. Wie viel Gäste für einen Strandkorb bezahlen müssen, hängt allerdings auch davon ab, ob sie an der Nord- oder Ostsee Urlaub machen - und ob sie einen Platz in der ersten oder zweiten Reihe bevorzugen.
Auf der ostfriesischen Insel Borkum haben die 18 Vermieter die Preise für Strandkörbe und Strandzelte um rund 15 Prozent angehoben. Für einen Tag sind Zelt oder Korb derzeit für 13 Euro zu haben, wie Marius Okken, Vorsitzender des Borkumer Strandzeltvereins, sagt. Die allgemeine Preissteigerung treffe auch die Strandkorbvermieter. Nicht nur die Anschaffungskosten für neue Körbe hätten sich in den vergangenen Jahren massiv verteuert, auch für die Lagerung müsse mehr Geld ausgegeben werden.
Andere Ostfriesische Inseln wie etwa Spiekeroog und Langeoog haben die Preise nach eigenen Angaben in diesem Jahr nicht erhöht. Allerdings liegt ihre Miete bereits auf einem ähnlichen Niveau.
"Die Preise mussten erhöht werden"
Auch im schleswig-holsteinischen St. Peter-Ording wurden die Preise erhöht - in der Hochsaison auf zwölf Euro. "Die Preise mussten erhöht werden, da die Anschaffung von Strandkörben, die Unterhaltung der Strandkörbe und die Personalkosten gestiegen sind", sagt eine Sprecherin der Tourismuszentrale.
In Westerland und Rantum auf Sylt sind die Preise gleich geblieben, wie eine Sprecherin des Sylt Tourismus-Service erklärt. Ein Strandkorb kostet je nach Lage etwa zwölf bis 15 Euro am Tag.
Ganz im Norden Sylts, in List, wurde die Preisstruktur für die Strandkorbvermietung von Anfang Mai bis Ende September nach Angaben der Gemeinde überarbeitet. In diesen Monaten kosten die Körbe nun zehn statt acht Euro pro Tag. In der Hauptreisezeit ist der Tagespreis bei zehn Euro belassen worden.
600 Euro für eine Saison
Deutlich tiefer müssen Urlauber zum Teil an der Ostsee in die Tasche greifen: In Scharbeutz an der Lübecker Bucht etwa kosten Strandkörbe direkt am Wasser bis zu 20 Euro pro Tag, in den hinteren Reihen sind sie günstiger. "Einige Vermieter haben sich für eine solche Preisstaffelung entschieden", sagt der Vorsitzende des Landesverbandes der Strandkorbvermieter, Marcus Bade. Andere Vermieter seien jedoch bei ihren bisherigen Preisen geblieben oder hätten sie nur moderat erhöht.
In Timmendorfer Strand liegen die Tagesmieten für Strandkörbe nach Angaben des Bades zwischen 11 und 17 Euro am Tag. Der Strandkorbvermieter beach.de im Ostseebad Warnemünde hat sich nach langer Überlegung gegen Preiserhöhungen entschieden. Ab 15 Euro ist ein Tageskorb am Textilstrand zu haben. In der Strandoase Treichel gelten auch Vorjahrestarife: 14 bis 15 Euro Tagessatz und 500 bis 600 Euro pro Saison.
Grundsätzlich seien die Preise gegenüber dem Vorjahr relativ stabil geblieben, sagt Bernhard Sourdeau, Chef der Online-Plattform Strandbutler, die mit 90 Vermietern an den deutschen Küsten zusammenarbeitet und 2023 schon über 10.000 Buchungen hat.
Quelle: ntv.de, chr/dpa