Wirtschaft

Nicht nur Stahlbranche betroffen Studie sieht kleinere Firmen wegen Energiewende bedroht

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"Im Status quo besteht für einige Industrien in Deutschland akute Gefahr, die Fortführung der Energiewende nicht zu überleben", warnt die DIHK-Studie.

"Im Status quo besteht für einige Industrien in Deutschland akute Gefahr, die Fortführung der Energiewende nicht zu überleben", warnt die DIHK-Studie.

(Foto: picture alliance/dpa)

Auch moderat energieintensive Branchen straucheln zunehmend wegen stark steigender Netzentgelte, warnt eine Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer. Der Verband pocht auf eine konkrete Entlastungsmaßnahme für Gewerbe und Handel.

Die Energiewende in Deutschland bedroht einer Studie zufolge zunehmend auch kleine und mittlere Unternehmen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Instituts Frontier Economics im Auftrag der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), wie die "Welt am Sonntag" vorab berichtete. Demnach reiche der Kostendruck über eine Art Sickereffekt "weit in Branchen hinein, die selbst nur moderat energieintensiv sind, aber stark auf bezahlbare Vorprodukte, Transporte und Arbeitskräfte angewiesen bleiben". Bislang konzentrierte sich die Debatte über die Kosten der Energiewende vor allem auf energieintensive Branchen wie die Stahl- und Chemieindustrie.

Besonders stark dürften die Kosten bei der Gasversorgung steigen. Wie aus der Studie weiter hervorging, verteilen sich die Kosten der Infrastruktur auf nur wenige Nutzer, weil der Gasverbrauch zurückgeht. In der Folge steigen die Gasnetzentgelte für Gewerbekunden demnach von 1,6 Cent je Kilowattstunde auf 4,3 Cent im Jahr 2040. Das wäre mehr als eine Verdopplung.

Gewerbe und Handel müssten sich bis 2045 zudem auf eine Steigerung der Stromnetzentgelte um 63 Prozent einstellen. "Im Status quo besteht für einige Industrien in Deutschland akute Gefahr, die Fortführung der Energiewende nicht zu überleben", zitierte die Zeitung aus der Studie.

Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks warnte, der aktuelle Kurs der Energiewende riskiere die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten deutschen Wirtschaft. Die Bundesregierung solle ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umsetzen und die Stromsteuer für die gesamte Wirtschaft senken, forderte er.

Quelle: ntv.de, rts/bho

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