Wirtschaft

Vielfältige GründeSüßwarenindustrie produziert deutlich weniger Schoko-Weihnachtsmänner

16.12.2025, 18:31 Uhr
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Rund 64 Millionen Schokoladenfiguren gehen in den Export. (Foto: picture alliance / imageBROKER)

Starker Regen und Dürren beeinträchtigen die Kakaoernte in den wichtigsten Anbauländern. Das treibt den Preis in die Höhe - und beeinflusst die Herstellung von Schoko-Nikoläusen in Deutschland. Wie viel Verbraucher für sie ausgeben müssen, hängt aber nicht nur vom Kakaopreis ab.

Die deutsche Süßwarenindustrie hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben weniger Schokoladen-Nikoläuse und -Weihnachtsmänner hergestellt als im Vorjahr. Als Gründe führte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) "Kostenbelastungen bei wichtigen Rohstoffen wie Kakao und Nüssen, aber auch bei Personal, Energie sowie Bürokratie" an. Hinzu komme die Konsumzurückhaltung von Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Insgesamt wurden in diesem Jahr mit 164 Millionen Stück elf Prozent weniger Schokoladen-Nikoläuse und -Weihnachtsmänner als im Vorjahr produziert, wie der BDSI in Bonn ausführte. 82 Millionen davon wurden an Händler in Deutschland ausgeliefert, rund 64 Millionen gehen in den Export. Anders als die Nachfrage im Inland blieb das Exportgeschäft binnen Jahresfrist mit plus 1,4 Prozent stabil. Die Schokoladenfiguren werden demnach nicht nur in europäische Nachbarländer, sondern auch in die USA, nach Großbritannien sowie nach Australien und Neuseeland geliefert.

Mit Blick auf die Preisentwicklung erklärte der BDSI, dass diese "komplex" bleibe. "Auch wenn die Kakaopreise an den internationalen Rohstoffbörsen zuletzt gesunken sind, bedeutet dies nicht automatisch, dass Schokoladewaren wie Schoko-Weihnachtsmänner im Handel kurzfristig günstiger werden." Der Kakaopreis liege "trotz Entspannung weiterhin auf einem historisch hohen Niveau".

Wie teuer ein Schoko-Weihnachtsmann im Laden ist, bestimmen demnach zudem die Händler: "Die Festsetzung der Endverbraucherpreise für Lebensmittel wie Schokolade erfolgt durch den Lebensmitteleinzelhandel", erklärte der BDSI. Hersteller hätten darauf "keinen direkten Einfluss".

Die internationalen Kakaopreise hatten Ende 2024 einen historischen Höchststand erreicht, vor allem da die Ernten in den wichtigsten Anbauländern Elfenbeinküste und Ghana von starken Regenfällen beeinträchtigt wurden, die zu Pflanzenkrankheiten führten. Darauf folgten Dürreperioden.

Erst Ende vergangener Woche hatte der Chef des Schokoladenherstellers Ritter Sport, Andreas Ronken, dem Portal t-online gesagt, dass er mit weiter steigenden Schokoladenpreisen rechne, da Tropenprodukte wie Kakao besonders vom Klimawandel betroffen seien.

Quelle: ntv.de, are/AFP/rts

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