Wirtschaft

Schere zu Armen geht auseinanderSuperreiche immer reicher

10.07.2024, 09:50 Uhr
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Was die Anzahl der Superreichen angeht, liegt Deutschland auf Platz drei. (Foto: IMAGO/SuperStock)

Während weniger Vermögende traditionell auf risikoärmere Anlageklassen setzen, können Superreiche am Kapitalmarkt aus dem Vollen schöpfen. Entsprechend wächst deren Vermögen stärker an.

In Deutschland gibt es rund 3300 Superreiche, die über 2,1 Billionen US-Dollar und damit 23 Prozent des gesamten Finanzvermögens im Land besitzen. Laut dem Global Wealth Report der Boston Consulting Group (BCG) werden sie noch reicher - im Verhältnis zu anderen Vermögensgruppen. Die Vermögen von Superreichen (mehr als 100 Millionen US-Dollar) legten im vergangenen Jahr um mehr als zehn Prozent zu. Bei einem Vermögen bis zu fünf Millionen Dollar gab es ein Wachstum von mehr als fünf Prozent, Vermögen bis zu 250.000 Dollar wuchsen nur um 1,5 Prozent.

"Sehr wohlhabende Anleger haben einen höheren Anteil ihres Vermögens am Kapitalmarkt und in renditestarken Anlageklassen wie Private Equity investiert", sagte BCG-Partner Akin Soysal dem "Spiegel". "Weniger Vermögende setzen traditionell auf risikoärmere Anlageklassen wie Bankguthaben, Bargeld oder Versicherungen - zulasten der Rendite." Die Vermögensverteilung in Deutschland ist demnach "überdurchschnittlich ungleich". Nach BCG-Berechnungen werde sich dieser Trend noch verstärken.

Was die Anzahl der Superreichen angeht, liegt Deutschland auf Platz drei. Die USA liegen mit 26.000 Menschen dieser Vermögensklasse auf Platz eins, gefolgt von China mit 8300 Superreichen.

Zahl der Dollar-Millionäre gestiegen

Weltweit gibt es auch immer mehr Millionäre. Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Capgemini stieg die Zahl der Menschen, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens einer Million Dollar verfügen, weltweit um 5,1 Prozent auf geschätzt 22,8 Millionen. "Der Anstieg der Kurse an den Aktienmärkten spiegelt sich bei der Entwicklung der Vermögenden wider", fasste Capgemini-Experte Klaus-Georg Meyer zusammen.

Capgemini berücksichtigt bei seinem seit 1997 jährlich erstellten "World Wealth Report" Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, alternative Investments wie privates Beteiligungskapital, Bargeld sowie Immobilien, sofern diese nicht selbst genutzt werden. Sammlungen oder Gebrauchsgüter werden nicht eingerechnet. Die Auswertung deckt den Angaben zufolge 71 Länder ab, auf die mehr als 98 Prozent des globalen Bruttonationaleinkommens und 99 Prozent der weltweiten Börsenkapitalisierung entfallen. Zudem wurden Anfang des laufenden Jahres 3119 Dollar-Millionäre unter anderem zu ihrer Anlagestrategie befragt.

Quelle: ntv.de, mba

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