Tücken der Globalisierung Telekom braucht ihre IT-Spezialisten in Russland
30.05.2022, 17:44 Uhr
Vor zwei Monaten gab der Konzern bekannt, seine Entwicklertätigkeiten in Russland zu beenden.
(Foto: picture alliance / Winfried Rothermel)
Einige Wochen nach Kriegsbeginn kündigt die Telekom ihren Rückzug aus Russland an. Der ist einem aktuellen Bericht zufolge allerdings noch immer nicht abgeschlossen. Software-Spezialisten arbeiten weiterhin von St. Petersburg aus.
Ende März kündigt die Deutsche Telekom an, ihre Aktivitäten in Russland einzustellen. Vor allem in St. Petersburg arbeiten damals Software-Entwickler für Kunden außerhalb Russlands. Das Unternehmen bietet ihnen an, in einem anderen Land weiterzuarbeiten. "Viele Mitarbeitende haben diese Möglichkeit genutzt und das Land verlassen", heißt es in einer Konzernmitteilung. Eine erhebliche Anzahl allerdings nicht, wie das "Handelsblatt" berichtet.
Gut 2000 russische IT-Spezialisten arbeiteten damals demnach für die Telekom, trieben zum Beispiel den Glasfaserausbau in Deutschland oder eine einheitliche App voran. Andere Mitarbeiter könnten die Aufgaben dem Vernehmen nach nicht kurzfristig übernehmen. Hunderte russische Beschäftigte wurden offenbar vorübergehend in der Türkei untergebracht. Einige seien allerdings schon wieder nach Russland zurückgekehrt. Noch immer beschäftige das Unternehmen eine "erhebliche Anzahl" an Mitarbeitenden in Russland, zitiert die Zeitung mehrere Insider.
Ein Konzernsprecher sagte dem Bericht zufolge nun, dass "die überwiegende Mehrheit der Dienstleistungen mittlerweile von außerhalb Russlands" erbracht werde. Die Telekom schließe ihre russischen Standorte. Das sei ein "komplexer Prozess", zu dem man sich nicht im Detail äußern wolle. Kunden könnten davon ausgehen, dass man bei der Sicherheitsbewertung "alle denkbaren Bedrohungsszenarien" in Betracht ziehe.
Quelle: ntv.de, chl