"Das klingt verrückt" Musk will sich Bild von Krankenstand in Grünheide machen
27.09.2024, 21:21 Uhr Artikel anhören
Tesla-Chef Musk nannte den Krankenstand in Grünheide "verrückt".
(Foto: picture alliance/dpa)
Der enorm hohe Krankenstand im Tesla-Werk in Grünheide sorgt für Wirbel. Zunächst in der Werksleitung, dann bei der Belegschaft, nachdem kranke Mitarbeiter zu Hause besucht werden. Nun schaltet sich Tesla-Chef Musk ein. Der Krankenstand klinge verrückt. Auch er wolle aktiv werden.
Wegen des hohen Krankenstands im Tesla-Werk in Grünheide will sich Firmenchef Elon Musk persönlich ein Bild von der Lage machen. "Das klingt verrückt. Ich schaue mir das an", kommentierte er einen X-Post, der den vermeintlich außergewöhnlich hohen Krankenstand des Werks zum Thema hatte.
Tesla hatte vor Kurzem dadurch Aufsehen erregt, dass es häufig krankgemeldeten Beschäftigten des Werks in Grünheide Hausbesuche abstattete. Hausbesuche seien nichts Ungewöhnliches - "das machen viele Unternehmen", sagte Werksleiter André Thierig. "Wir wollten an die Arbeitsmoral der Belegschaft appellieren." Die IG Metall kritisiert dagegen eine sehr hohe Arbeitsbelastung in der Autofabrik und nannte die Hausbesuche eine "abwegige Aktion".
Mehr als 1000 Mitarbeiter krank
Auslöser für die unangekündigten Hausbesuche ist laut Tesla ein überdurchschnittlich hoher Krankenstand in den Sommermonaten gewesen. "Phasenweise hat er 15 Prozent oder mehr erreicht", sagte Thierig. In Grünheide in Brandenburg stellt Tesla seit mehr als zwei Jahren Elektroautos her. Dort arbeiten nach Unternehmensangaben knapp 12.000 Beschäftigte.
Der E-Autobauer will aufgrund der vielen Fehlzeiten Konsequenzen ziehen. Eine Kündigung dürfe laut Demmler nur das letzte Mittel sein, hieß es kürzlich. In einer Präsentation stellte die Werksleitung nach "Handelsblatt"-Angaben bereits erste Maßnahmen vor. Demnach habe man sich genauer angeschaut, zu welchem Zeitpunkt sich Angestellte besonders häufig krankmelden würden. Dabei müsse man sich die Frage stellen: Wieso habe man immer freitags einen Notstand, warum die Spätschicht, sagt Demmler. Man wolle anhand erfasster Auffälligkeiten mit bestimmten Mitarbeitern ins Gespräch gehen.
Statistisch gesehen sind Beschäftigte bei Tesla häufiger krank als im Bundesschnitt. Im vergangenen Jahr meldeten sich laut dem Statistischen Bundesamt 6,1 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer krank. Laut der Krankenkasse DAK lagen die Fehlzeiten im vergangenen Jahr im Fahrzeugbau bei 5,2 Prozent.
Quelle: ntv.de, als/dpa