Wirtschaft

Rückgang um knapp 25 Prozent Toyota kämpft gegen den Yen-Effekt

Toyota hatte bereits im Mai angedeutet, dass die Zeiten der Rekordgewinne in Anbetracht der Yen-Stärke vorüber sind.

Toyota hatte bereits im Mai angedeutet, dass die Zeiten der Rekordgewinne in Anbetracht der Yen-Stärke vorüber sind.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der starke Yen drückt mit voller Wucht auf die Bilanz von Japans größtem Autohersteller Toyota. Im zweiten Quartal bricht der Gewinn ein. Der Überschuss fiel im ersten Halbjahr um knapp ein Viertel.

Der japanische Autohersteller Toyota hat im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2016/17 einen herben Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Der starke Yen und schwache Verkaufszahlen in den USA setzten Toyota weiter zu. Für das gesamte Geschäftsjahr, das im März zu Ende geht, ist der gemessen am Absatz größte Autokonzern der Welt nun jedoch wieder etwas optimistischer als noch im August, als er seine Gewinnprognose kassiert hatte.

Von Juli bis September brach der Nettogewinn um 36 Prozent auf 393,7 Milliarden japanische Yen (umgerechnet rund 3,414 Milliarden Euro) ein. Der operative Gewinn sackte um 42,6 Prozent auf 827,4 Milliarden Yen ab. Allein der starke Yen zehrte 330 Milliarden Yen operativen Gewinn auf. Der Umsatz ging um 9 Prozent auf 6,48 Billionen Yen zurück.

Abschwächung der Heimatwährung

Toyota hatte bereits im Mai angedeutet, dass die Zeiten der Rekordgewinne in Anbetracht der Yen-Stärke vorüber sind. Im August hatte der Konzern seine Gewinnprognose dann auf 1,45 Billionen Yen von 1,50 Billionen zurückgeschraubt und dabei einen Wechselkurs von 102 Yen je US-Dollar zugrunde gelegt. Im Geschäftsjahr 2015/16 hatte Toyota unterm Strich noch 2,31 Billionen Yen verdient.

Mittlerweile geht Toyota jedoch von einer leichten Abschwächung der Heimatwährung aus: Basierend auf einem angenommenen Wechselkurs von 103 Yen zum Dollar stellt der Rivale des deutschen Volkswagen-Konzerns für das Gesamtgeschäftsjahr nun einen Nettogewinn von 1,55 Billionen Yen in Aussicht. Beim operativen Ergebnis erwartet Toyota nun wieder 1,7 Billionen Yen, nachdem der Konzern diesen Wert im August auf 1,6 Billionen zurückgenommen hatte. Den Umsatz 2016/17 sieht Toyota dagegen unverändert bei 26 Billionen Yen.

Toyota hofft, bis zum Ende des Geschäftsjahres 8,85 Millionen Fahrzeuge an die Kundschaft bringen zu können. Damit ist Japans größter Autobauer allerdings etwas pessimistischer geworden. Im August hatte die Absatzprognose noch auf 8,9 Millionen Autos gelautet.

Amerikaner bevorzugen Pickup-Trucks und SUVs

Toyota sucht gegenwärtig einen Weg, um den Absatzrückgang auf dem wichtigen US-Automarkt zu stoppen bzw. umzukehren. Wegen der niedrigen Benzinpreise greifen die Amerikaner wieder bevorzugt zu Pickup-Trucks und SUVs, was Toyota allerdings auf dem falschen Fuß erwischt hat, denn der Konzern hatte vor allem auf das sparsame Hybridfahrzeug Prius gesetzt.

Wie aus den Daten des Marktforschers J.D. Power hervorgeht, waren mehr als 62 Prozent der im Oktober in den USA verkauften Autos Trucks oder SUVs. Im abgelaufenen Geschäftsquartal sank der Pkw-Absatz von Toyota in den USA um rund 9 Prozent, allein beim Prius brachen die Verkaufszahlen um gut ein Viertel ein. Die SUVs und Trucks der Japaner laufen dagegen gut. Toyota will daher nun mehr Highlander and Rav-4-SUVs bauen. Zudem sollen mehr Fahrzeuge in den USA montiert und dort auch mehr Teile eingekauft werden.

Quelle: ntv.de, jki/DJ

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